Schwieriges Jahr für Zeiss Meditec - Dividende sinkt
Der Jenaer Medizintechnik-Konzern Zeiss Meditec ist ein
Umsatzschwergewicht in Thüringen. Allerdings liefen die Geschäfte in
diesem Jahr nicht so gut wie gewohnt - mit Auswirkungen für die
Aktionäre.
Jena (dpa/th) - Die Aktionäre der börsennotierten Jenaer Carl Zeiss
Meditec erhalten nach einem schwachen Geschäftsjahr geringere
Zahlungen des Unternehmens. Ihre Dividende pro Aktie soll 0,60 Euro
betragen nach 1,10 Euro im Geschäftsjahr davor, wie der Vorstand in
Jena mitteilte. Er legte die Zahlen für das Ende September
abgeschlossene Geschäftsjahr 2023/24 vor. Das Unternehmen gehört zu
den Umsatzschwergewichten in Thüringen und ist im MDax der
Frankfurter Börse notiert.
Der Medizintechnik-Anbieter, der auf Laser, OP-Mikroskope, Geräte
sowie künstliche Linsen zur Behandlung von Augenerkrankungen
spezialisiert ist, erzielte einen Umsatz von rund 2,07 Milliarden
Euro - 1,1 Prozent weniger als im Geschäftsjahr davor.
Weniger Gewinn erzielt
Unter dem Strich stand ein Jahresüberschuss von 155,7 Millionen Euro
nach 219,5 Millionen Euro im Geschäftsjahr davor. Das Ergebnis vor
Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte sich von 362,9 Millionen Euro
auf rund 245,9 Millionen Euro. Zeiss Meditec hatte bereits im Juni
die Erwartungen gesenkt und mit einem Programm zur Kostensenkung vor
allem in Vertrieb und Marketing reagiert.
Das Unternehmen habe vor allem unter der Marktschwäche und der
Investitionszurückhaltung in wichtigen Regionen wie den USA oder
China gelitten, sagte Vorstandschef Markus Weber in Jena. «Wir
mussten eine deutliche Abkühlung der Weltkonjunktur und des
Konsumklimas ebenso verkraften wie eine ausgeprägte
Investitionszurückhaltung im Gerätegeschäft in mehreren Kernmärkten
-
insbesondere in Nordamerika.»
Im neuen Geschäftsjahr würden die Bedingungen wahrscheinlich nicht
einfacher. Die derzeitige Schwäche im chinesischen Markt «veranlasst
uns zu einem vorsichtigen Ausblick», so Weber. «Langfristig sind wir
uns sicher, dass wir zum profitablen Wachstum zurückkehren.»
Beschäftigtenzahl gestiegen
Das Jenaer Unternehmen erwirtschafte nach Vorstandsangaben etwa ein
Viertel seines Umsatzes auf dem chinesischen Markt. Dieser biete
weiterhin große Chancen, sagte der Vorstandschef. Das betreffe etwa
die Laserbehandlung von Kurzsichtigkeit.
Im neuen Geschäftsjahr wird ein moderates Umsatzwachstum bei Zeiss
Meditec erwartet. In den folgenden Jahren solle auch die Ertragskraft
wieder steigen, kündigte der Vorstand an. Das Jenaer Unternehmen hat
sein Angebot durch den niederländischen Netzhautspezialisten DORC mit
rund 800 Mitarbeitern erweitert.
Insgesamt beschäftige Zeiss Meditec aktuell mehr als 5.700
Arbeitnehmer im In- und Ausland, davon etwa 2500 in Deutschland.
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