Schutz vor Extremwetter: Bund beschließt Anpassungsstrategie

Starkregen und Rekordtemperaturen: Durch die Klimakrise werden
Wetterextreme immer häufiger. Eine neue Strategie des Bundes sieht
unter anderem mehr Warnungen für die Bevölkerung vor.

Berlin (dpa) - Die rot-grüne Bundesregierung hat eine neue Strategie
zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise beschlossen. Das teilte
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) am Mittwoch nach dem
Kabinettsbeschluss mit. «Die Bundesregierung verbindet damit konkrete
Ziele: die bessere Vorsorge der Bevölkerung, aber auch unserer
Wirtschaft und unserer Infrastruktur», erklärte die Ministerin. Die
Strategie basiert auf dem im Sommer in Kraft getretenen
Klimaanpassungsgesetz und legt erstmals messbare Ziele fest, die
helfen sollen, Deutschland angesichts der Klimarisiken
widerstandsfähiger zu machen. 

Bessere Warnung der Bevölkerung

Im Fokus steht dabei unter anderem eine bessere Warnung der
Bevölkerung im Ernstfall, etwa durch die bundesweite Warn-App Nina.
Deren Nutzerzahlen sollen bis 2030 deutlich steigen. Auch andere
Warnsysteme, wie etwa Sirenen, sollen deutschlandweit ausgebaut
werden. Es gehe um ein ganzes Maßnahmenbündel, betonte Lemke. Etwa um
die Erstellung von Trinkplänen in Pflegeeinrichtungen und um die
Ausweitung von Grünflächen in Städten. Aber auch um eine resilientere

Infrastruktur und darum, beispielsweise die Höhe von Brücken an
künftige Starkregenereignisse und Hochwasserkatastrophen anzupassen,
erklärte sie.

Durch die fortschreitende Erderwärmung werden Extremwetter immer
wahrscheinlicher. Die Anpassung an diese Folgen ist seit 2023 als
staatliche Aufgabe in einem eigenen Gesetz verankert. 

Schäden in Höhe von 145 Milliarden Euro seit 2000

Lemke betonte, dass die Anpassung an die Klimafolgen auch eine
wichtige Kostenfrage sei. «Wir wollen damit die Schäden begrenzt
behalten, die infolge der Klimaveränderungen auch in Deutschland
auftreten. Seit 2000 sind das bereits Schäden in Höhe von 145
Milliarden Euro. Dem wollen wir mit Vorsorge begegnen», erklärte sie.

Es handele sich dabei um eine ressortübergreifende Aufgabe und nach
Angaben ihres Ministeriums auch um eine Aufgabe, die auch unabhängig
vom Ausgang der Bundestagswahl im kommenden Frühjahr weitergeführt
werde. Die nun beschlossene Strategie gilt ab sofort und ist bis zum
Aufsetzen einer neuen durch eine künftige Bundesregierung bindend.

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