Frau mit 135 Messerstichen getötet - 13 Jahre Haft

Wie von Sinnen sticht ein Mann auf seine Bekannte ein, als sie in der
Badewanne sitzt. Der Richter spricht von einem Gewaltexzess.

Bonn (dpa) - 135 Mal hat er auf sein Opfer eingestochen: Das Bonner
Landgericht hat einen Angeklagten wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft
verurteilt. Nach Überzeugung der Richter hatte der 30-Jährige am
Neujahrstag in seiner Siegburger Wohnung eine Frau in einem
Gewaltexzess getötet. Grund laut Gericht: Er war wütend, dass sie
nicht gehen wollte. 

Täter und Opfer, die beide im Drogen- und Obdachlosenmilieu
verkehrten, hatten sich kurz vor der Tat kennengelernt. Der Mann
hatte die 31-Jährige bei sich aufgenommen, weil sie fror. Doch da die
Frau länger bleiben wollte, als ihm recht war, kam es kurz nach
Weihnachten 2023 zu einem heftigen Streit, bei dem er sie unter
anderem durch Stockhiebe, drei Messerstiche in den Rücken und durch
Würgen massiv verletzte. «Es war eine Gewaltorgie», sagte der
Vorsitzende Richter. 

Frau saß in der Badewanne

Als der Angeklagte am 1. Januar nach einer Silvesterfeier in seine
Wohnung zurückkehrte, saß die Frau in der Badewanne. Da habe er aus
Wut einen Stock genommen, ihr damit auf den Kopf geschlagen und mit
einem Messer immer wieder auf sie eingestochen. Die Leiche wurde erst
Mitte Februar gefunden, Gerichtsmediziner stellten 135 Messerstiche
fest. Einen Tag später wurde der 30-Jährige in Köln festgenommen. 


Das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten nicht wegen Mordes,
weil der Tatbestand der Grausamkeit nicht erfüllt worden sei. Wegen
seines jahrelangen Drogenmissbrauchs hatte die Verteidigung neben
einer Haftstrafe auch die Unterbringung ihres Mandanten in einer
Entzugsklinik gefordert. Das aber kam für die Richter nicht infrage:
Das Verbrechen habe nichts mit Drogenkonsum zu tun, sondern sei eine
reine Gewalttat gewesen. Der Angeklagte hatte im Prozess das
Verbrechen gestanden.

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