Pfleger soll Heimbewohner misshandelt und bloßgestellt haben

In einer Senioren- und Behinderteneinrichtung in Nürnberg soll ein
Krankenpfleger Bewohner gedemütigt und verletzt haben. Der Mann
bestreitet die Vorwürfe weitgehend.

Nürnberg (dpa/lby) - Ein Pfleger aus einer Nürnberger Senioren- und
Behinderteneinrichtung steht seit Mittwoch vor Gericht, weil er
Heimbewohner mutwillig verletzt und herabgewürdigt haben soll. Der
44-jährige Deutsch-Rumäne soll sich etwa als Pfarrer ausgegeben und
im Messgewand Patienten gesegnet haben, in einem anderen Fall soll er
sich als Arzt ausgegeben und Bewohner untersucht haben, wirft ihm die
Staatsanwaltschaft vor. 

In anderen Fällen soll er Heimbewohner verletzt haben, etwa indem er
ihnen Wattestäbchen in die Ohren steckte, bis diese bluteten, ihnen
Schnabeltassen gewaltsam in den Mund schob oder ihnen beim
Katheterwechsel unnötige Schmerzen verursachte. Bei anderen soll er
deren kognitive Beeinträchtigungen genutzt haben, um sie zu
peinlichen Aussagen zu bringen und diese auf Video aufzunehmen. 

Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet unter anderem auf
Körperverletzung und Titelmissbrauch. Der Angeklagte hat die Vorwürfe
zu Beginn der Verhandlung weitgehend abgestritten. Das Gericht setzte
weitere Verhandlungstermine für den 27. Dezember und den 13. Januar
an.

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