Sorgen wegen steigenden Kokain-Konsums

Der Konsum illegaler Rauschmittel ist seit Jahrzehnten ein Problem,
das tödliche Folgen haben kann. Eine Substanz ist weiter auf dem
Vormarsch.

Berlin (dpa) - Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert mahnt
angesichts steigenden Kokain-Konsums ein stärkeres Gegensteuern an.
Die Bekämpfung des illegalen Drogenhandels müsse erfolgreicher
werden, sagte der SPD-Politiker. Nötig sei ein Fokus auf die
organisierte Kriminalität. Auch in unsicheren Zeiten, in denen Krisen
und Kriege viele Menschen beunruhigten, dürften Drogenkonsumierende
und Suchtkranke nicht an den Rand oder gar ins Unsichtbare geschoben
werden. Gebraucht werde ein Kraftakt für mehr Prävention,
Gesundheitsschutz und noch zielgenauere Beratung und Therapie. 

Laut einem neuen Bericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen
und Drogensucht nahm der Konsum von Kokain in den vergangenen Jahren
zu. So stieg der Anteil der Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren,
die mindestens einmal im Jahr Kokain konsumiert haben, zwischen 2015
und 2021 von 0,6 auf 1,6 Prozent. Sicherstellungen von Kokain durch
Polizei und Zoll stiegen stark an: von acht Tonnen 2017 auf 43 Tonnen
im vergangenen Jahr.

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland stieg im vergangenen Jahr auf
ein Rekordhoch. Wegen des Konsums illegaler Substanzen starben 2.227
Menschen und damit 237 mehr als 2022, wie bereits im Frühjahr
mitgeteilt worden war. Einen starken Anstieg gab es demnach auch bei
Kokain und Crack.

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