Höhere Krankenkassenbeiträge 2025 in Sicht
Steigende Milliardenkosten für die Gesundheitsversorgung schlagen
2025 auf die Beitragszahler durch - wohl teils auch
überdurchschnittlich stark.
Berlin (dpa) - Für viele gesetzlich Versicherte dürfte die
Krankenversicherung 2025 spürbar teurer werden. «Bei den meisten
Krankenkassen stehen keine Reserven mehr zur Verfügung, um
Beitragssteigerungen im nächsten Jahr zu vermeiden oder auch nur
abzumildern», sagte die Chefin des Spitzenverbands, Doris Pfeiffer,
der «Augsburger Allgemeinen». Wegen steigender Kosten ist der
durchschnittliche Zusatzbeitrag als Orientierungsmarke für die Kassen
für 2025 auf 2,5 Prozent festgelegt worden - das sind 0,8
Prozentpunkte mehr als 2024.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte in Berlin: «Es
wird einige Krankenkassen geben, die noch mehr als 0,8
Beitragssatzpunkte anheben werden, auch um ihre Reserven
aufzufüllen.» Er machte deutlich, dass ein «total ineffizientes»
System Ursache für Beitragsanstiege sei, das nun aber mit Reformen
zur Digitalisierung und bei den Krankenhäusern verändert werde.
Kassen legen Zusatzbeitrag für sich fest
Die konkrete Höhe des Zusatzbeitrags für ihre Versicherten bestimmen
die Kassen jeweils für sich. Der Durchschnittswert dient dafür als
Orientierung, die Kassen können je nach ihrer Finanzlage auch davon
abweichen. Für 2024 liegt der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 1,7
Prozent. Der gesamte Beitrag, den sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer
teilen, umfasst daneben noch den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent
des Bruttolohns. Erhöht eine Kasse ihren Zusatzbeitragssatz, haben
die Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht.
Lauterbach setzt auf Wirkung von Reformen
Lauterbach sagte, der Beitragssatzanstieg sei nur durch
Strukturreformen wie die Krankenhausreform, Digitalisierung und
bessere Vorsorgemedizin zu stoppen. Sie seien jetzt auf den Weg
gebracht. «Aber es wird eine Zeit lang dauern, bis das wirklich
greift.» Dies hätte man schon vor Jahren machen müssen. «Dann wär
e
uns dieser Beitragssatzanstieg jetzt erspart geblieben.»
Allein für Kliniken sei der Kostenblock auf 100 Milliarden Euro
gestiegen, sagte der Minister. Die beschlossene Krankenhausreform
werde die Kosten langfristig stark senken. Denn es gebe zu viele
Krankenhäuser und viele Eingriffe, die nicht gemacht werden müssten -
oder preiswerter und besser ambulant in Praxen.
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