Berichte: Trotz Entlastungen 2025 weniger Netto vom Brutto
Die ehemaligen Ampel-Partner SPD, Grüne und FDP wollen gemeinsam
Entlastungen für die Bürger beschließen. Doch anderswo steigen die
Kosten - wie sieht es also unterm Strich aus?
Berlin (dpa) - Trotz der geplanten Steuerentlastungen haben viele
Haushalte im neuen Jahr nach Medienberichten unterm Strich
voraussichtlich weniger Geld zur Verfügung. Vor allem die steigenden
Sozialabgaben führten dazu, dass viele Bürger dann weniger Netto vom
Brutto hätten, berichtete die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf
Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die
geplanten Steuerentlastungen reichten nicht aus, um die negativen
Effekte auszugleichen. Ähnliches berichtete «Bild» unter Berufung auf
Zahlen des Steuerzahlerbunds.
Für einen Single mit einem Durchschnittseinkommen von 50.000 Euro
brutto im Jahr würde sich laut «Welt am Sonntag» die Mehrbelastung
nur von 233 Euro auf 38 Euro netto im Jahr reduzieren. Auch bei
Alleinerziehenden reichten Kindergelderhöhung und veränderter
Einkommensteuertarif oft nicht aus, um aus dem Minus ein Plus zu
machen. Nur gemeinsam veranlagte Paare mit Kindern könnten sich je
nach Einkommenshöhe über mehr Netto freuen.
Im Bundestag soll vor der Neuwahl noch ein Gesetz zum Ausgleich der
kalten Progression bei der Einkommensteuer und zur Erhöhung des
Kindergeldes beschlossen werden. Die FDP will dem gemeinsam mit der
Minderheitskoalition von SPD und Grünen zustimmen. Im Bundesrat ist
aber auch die Zustimmung der unionsgeführten Länder nötig, damit es
in Kraft treten kann.
Mit dem Gesetz soll zum Januar eine schleichende Steuererhöhung
verhindert und der negative Effekt der Inflation auf die
Einkommensteuer ausgeglichen werden. Dafür sollen mehrere Eckwerte im
Steuertarif verschoben werden. Außerdem soll das Kindergeld ab
Jahresbeginn um fünf Euro auf 255 Euro hochgehen. Der
Kinderfreibetrag und der Kindersofortzuschlag für Familien mit
geringem Einkommen steigen ebenfalls. Zugleich werden aber auch die
Beiträge für Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung angehoben.
Höhere CO2-Preise verteuern zudem das Tanken und das Heizen.
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