Archäologie-Untersuchung vor Baubeginn zu Ausstellungshaus
In Erfurt soll künftig eine bundesweit besondere Einrichtung auf das
Thema Sucht aufmerksam machen. Dafür ist ein Neubau geplant, für den
noch Hürden genommen werden müssen.
Erfurt (dpa/th) - Vor Beginn der Bauarbeiten für das bundesweit
außergewöhnliche Ausstellungshaus zum Thema Sucht und Prävention in
Erfurt sind archäologische Untersuchungen nötig. Der Grund: Das Haus
der Stiftung Welt der Versuchungen soll am nördlichen Rand der
Altstadt entstehen, in einem Quartier, das spätestens seit dem
Hochmittelalter kontinuierlich genutzt wurde. Wo aktuell auf dem
Huttenplatz noch ein Parkplatz zu finden ist, liegen mehrere
mittelalterliche Steinkeller, hieß es von der Stiftung unter Verweis
auf das Landesamt für Archäologische Denkmalpflege.
Fachleute sind sich sicher, auf dem bislang nur unvollständig
untersuchten Gebiet weitere Funde zu machen. Im Umfeld etwa seien
früher bereits mittelalterliche Siedlungsfunde und Siedlungsspuren
aus der Völkerwanderungs- und der römischen Kaiserzeit dokumentiert
worden.
Entsprechende Untersuchungen seien für das kommende Jahr geplant.
Nach der archäologischen Spurensuche sollen die Bauarbeiten
idealerweise im Herbst 2025 beginnen, so Susanne Rockweiler,
Vorständin der Stiftung.
Dreistöckiger Neubau mit Holz und Recycling-Material
Jüngst hatten die Stiftung und die Stadt Erfurt die Gewinner des
europaweiten Architekturwettbewerbs für den Neubau des
Ausstellungshauses vorgestellt. Der Entwurf sieht ein dreistöckiges,
lichtdurchflutete Gebäude vor. Im Erdgeschoss sind Eingang, Räume für
Workshops und ein Café geplant. Die beiden oberen Etagen sollen für
wechselnde Ausstellungen genutzt werden, ein großer Lichthof für
Konzerte und andere Veranstaltung. Der Bau soll mit
Recycling-Material errichtet werden, die Fassade wird als
Holzkonstruktion mit Schindeln aus recycltem Glas geplant.
Die Stiftung will mit dem Ausstellungshaus Facetten des Themas Sucht
beleuchten, neue Wege in der Suchtprävention gehen und dabei
Wissenschaft und zeitgenössischer Kunst verbinden. Rund 20 Millionen
Euro gibt es vom Bund für das Bauvorhaben.
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