Weitere Fälle neuer Mpox-Variante in Deutschland
Nach einem ersten Nachweis im Oktober wurden in den letzten Tagen
weitere Fälle von Infektionen mit der neuen Mpox-Variante 1b in
Deutschland erfasst. Betroffen ist eine Familie mit Schulkindern.
Bergisch Gladbach (dpa) - In Deutschland sind weitere Fälle der neuen
Variante des Mpox-Virus unter anderem bei zwei Kindern nachgewiesen
worden. Zunächst sei eine Infektion mit der sogenannten Klade 1b
bestätigt worden, teilte der Rheinisch-Bergische Kreis in Bergisch
Gladbach bei Köln mit. Dann sei das Virus auch bei drei weiteren
Familienmitgliedern, darunter zwei Kinder im Schulalter, nachgewiesen
worden. Die Familie befinde sich in Quarantäne. Bislang sei der
Krankheitsverlauf mild.
Das Gesundheitsamt habe Kontaktpersonen unter anderem aus dem
schulischen und beruflichen Umfeld ermittelt und informiert. Sie
seien über mögliche Symptome und Schutzmaßnahmen aufgeklärt worden.
Nach aktuellem Kenntnisstand gebe es bisher keine weiteren
Ansteckungen, sagte eine Sprecherin.
Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig
auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und
Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten.
Bei Reise nach Afrika angesteckt
Der östlich von Köln gelegene Rheinisch-Bergische Kreis erklärte, die
Infektion gehe vermutlich auf die Reise eines Familienmitgliedes mit
engen Kontakten zur einheimischen Bevölkerung in Afrika zurück.
Ein erster Fall von Mpox war Mitte Oktober in Köln nachgewiesen
worden. Der Patient sei 33 Jahre alt und habe die Infektion
wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land erworben, hieß es.
Mpox - früher Affenpocken genannt - sind nicht sehr ansteckend. «Für
eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt
erforderlich», heißt es beim Robert Koch-Institut (RKI). Das Virus
wird vorwiegend bei engem Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen, etwa beim
Sex oder beim engen Umarmen, Massieren und Küssen.
Höchste Alarmstufe für erhöhte Aufmerksamkeit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der neuen
Virusvariante und der zunehmenden Mpox-Verbreitung in Afrika eine
«Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite» erklärt. Das ist
die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter
Aufmerksamkeit bringen soll.
Das Mpox-Virus hat verschiedene Nagetiere in West- und Zentralafrika
als natürliche Wirte. Affen und auch Menschen sind sogenannte
Fehlwirte, an die die Erreger weniger gut angepasst sind. Das Virus
weist zwei genetische Kladen (1 und 2) auf. Das internationale
Mpox-Geschehen seit Mai 2022 ging vorwiegend auf Klade 2b zurück.
Später kamen in Afrika vermehrt Ansteckungen mit dem Virus der Klade
1b hinzu, inzwischen sind auch international erste solche Fälle
erfasst.
Von der Klade 2b wurden vom RKI bereits rund 3.800 Fälle bundesweit
erfasst, der Großteil davon (rund 3.700) von Frühsommer bis Herbst
2022. Seit Sommer 2023 würden kontinuierlich Fallzahlen auf niedrigem
Niveau - im ein- bis niedrigen zweistelligen Bereich pro Monat -
gemeldet. Todesfälle wurden demnach in Deutschland noch nicht
registriert.
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