Geopolitische Risiken und schwache Konjunktur belasten Zeiss
Politische Krisen weltweit gehen auch am Elektronik- und Optikkonzern
nicht spurlos vorbei. Diese Widrigkeiten spiegeln die Zahlen wider.
Oberkochen (dpa) - Das Technologieunternehmen Zeiss rechnet wegen
geopolitischer Konflikte und des mauen Konsumklimas mit einer
weiteren Verlangsamung seiner Geschäfte. Das Geschäftsumfeld
entwickele sich zunehmend herausfordernd, sagte Konzernchef Karl
Lamprecht laut Mitteilung. Er sieht das Unternehmen dabei breit genug
aufgestellt, um «verhalten positiv» zu bleiben.
Konzern vor schwierigen Zeiten
Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis Ende September) bekam der
Elektronik- und Optikkonzern die Widrigkeiten deutlich zu spüren. Der
Umsatz stieg um 8 Prozent auf knapp 11 Milliarden Euro. Davon blieben
vor Zinsen und Steuern als operatives Ergebnis 13 Prozent, also gut
1,4 Milliarden Euro und damit 14 Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis sank ebenfalls, und zwar von
fast 1,3 Milliarden auf nun gut 1,0 Milliarden Euro.
Die Herausforderungen aufgrund geopolitischer Spannungen und der
aktuell schwächeren globalen Wirtschaftslage hätten zugenommen, hieß
es aus Oberkochen. So dürfte der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr
nur noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen. Von den
Erlösen sollen vor Zinsen und Steuern (EBIT) 11 Prozent als
operativer Gewinn hängen bleiben.
Weitere Investitionen geplant
Derweil will Zeiss weiter kräftig investieren und rechnet daher mit
Finanzmittelabflüssen im mittleren dreistelligen
Millionenbereich. Die Zeiss Gruppe entwickelt, produziert und
vertreibt hauptsächlich Halbleiter-, Mess- und Medizintechnik sowie
Mikroskopielösungen und Brillengläser. Das Unternehmen beschäftigt
fast 46.500 Menschen. Die Medizintechniktochter Carl Zeiss Meditec
ist an der Börse notiert.
Der Konzern hatte erst im vergangenen Jahr die Zehn-Milliarden-Marke
beim Umsatz geknackt und angekündigt, in den kommenden fünf Jahren
rund 3,5 Milliarden Euro in Infrastruktur zu investieren. Der
Großteil davon fließe in Projekte in Deutschland - etwa in den Ausbau
des Standorts Oberkochen oder den neuen Standort in Aalen-Ebnat.
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