Zehn Prozent mehr Jobs bei Zeiss in Jena

Der Optik- und Elektronikkonzern Carl Zeiss setzt weiter auf seinen
Gründungsort Jena. Die Zahl der Beschäftigten ist gestiegen, eine
Großinvestition kommt trotz der Konjunkturflaute voran.

Oberkochen/Jena (dpa/th) - Der Optik- und Elektronikkonzern Carl
Zeiss hat trotz der insgesamt schwachen Konjunktur das Personal in
seinen Tochterfirmen in Jena weiter aufgestockt. Die Zahl der
Thüringer Beschäftigten sei im vergangenen Geschäftsjahr, das bis
Ende September lief, um zehn Prozent gestiegen, sagte ein
Unternehmenssprecher. Insgesamt würden in den verschiedenen Firmen
derzeit 3450 Mitarbeiter beschäftigt. Jena sei damit neben dem
Konzernsitz in Oberkochen (Baden-Württemberg) einer der großen
deutschen Standorte des Konzerns, an dem derzeit auch kräftig
investiert werde. 

Der Vorstand legte in Oberkochen die Bilanz für das abgeschlossene
Geschäftsjahr vor und gab einen Ausblick. Danach rechnet der
Zeiss-Konzern wegen geopolitischer Konflikte und des schwachen
Konsumklimas mit weniger Dynamik. Das Geschäftsumfeld entwickele sich
zunehmend herausfordernd, sagte Konzernchef Karl Lamprecht laut
Mitteilung. Er sieht das Unternehmen dabei breit genug aufgestellt,
um «verhalten positiv» zu bleiben.

Konzern vor schwierigen Zeiten

Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Konzernumsatz um acht Prozent
auf knapp elf Milliarden Euro. Davon blieben vor Zinsen und Steuern
als operatives Ergebnis gut 1,4 Milliarden Euro und damit 14 Prozent
weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis sank ebenfalls,
und zwar von fast 1,3 Milliarden auf nun gut 1,0 Milliarden Euro.

Die Herausforderungen aufgrund geopolitischer Spannungen und der
aktuell schwächeren globalen Wirtschaftslage hätten zugenommen, hieß

es aus Oberkochen. So dürfte der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr
nur noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen. Von den
Erlösen sollen vor Zinsen und Steuern (EBIT) elf Prozent als
operativer Gewinn hängen bleiben.

Großinvestition in Jena

In Jena kommen die Arbeiten an dem neuen Zeiss-Campus voran, auf dem
künftig alle Zeissfirmen in der Thüringer Universitätsstadt
konzentriert werden. «Der Umzug soll ab 2027 beginnen», sagte der
Unternehmenssprecher. Insgesamt investiere Zeiss in Jena rund eine
halbe Milliarde Euro. Zeiss hat seine Wurzeln in Jena, dort wurde das
Optik-Unternehmen im 19. Jahrhundert gegründet. Zu den Tochterfirmen
in Jena gehört die börsennotierte Carl Zeiss Meditec AG. Auch in
Oberkochen werde investiert. 

Die Zeiss Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt unter anderem
Mess- und Medizintechnik, Ausrüstungen für die Halbleiterindustrie,
sowie Hochleistungsmikroskope, aber auch die Technik für Planetarien.
Der Konzern hatte im vergangenen Jahr die Zehn-Milliarden-Marke beim
Umsatz geknackt und angekündigt, in den kommenden fünf Jahren kräftig

zu investieren.

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