Lauterbach: Mpox derzeit kein flächendeckendes Problem

Nach Bekanntwerden von Mpox-Fällen in einer Familie sind regionale
Schutzmaßnahmen verhängt worden. Wie ist die Gefährdung bundesweit?

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht nach
dem aktuellen Auftreten des Mpox-Virus in Nordrhein-Westfalen vorerst
kein höheres Risiko für Deutschland. «Wir haben zum jetzigen
Zeitpunkt keinen Grund zur Annahme, dass das ein flächendeckendes,
größeres Problem werden könnte», sagte der SPD-Politiker in Berlin.

«Die Maßnahmen, die lokal ergriffen worden sind, waren schnell,
zielführend und richtig.» Er glaube, dass der Ausbruch gut in den
Griff zu bekommen sei. Generell könne es solche Fälle weiterhin
geben.

Nach dem Auftreten der neuen Variante des Mpox-Virus bei zwei Kindern
war eine Schule in Rösrath bei Köln vorsorglich geschlossen worden.
Es wurde Distanzunterricht angeordnet. Das Virus der sogenannten
Mpox-Klade 1b war bei insgesamt vier Mitgliedern einer Familie im
Rheinisch-Bergischen Kreis nachgewiesen worden.

Großer Unterschied zu Corona

Der Epidemiologe Hajo Zeeb sagte dem Sender WDR 5, dass er dem Fall
«eher weniger Bedeutung für Gesamt-Nordrhein-Westfalen oder darüber
hinaus» zuspreche. Die Schließung der Förderschule hält er für
richtig. «Das ist tatsächlich sehr vernünftig, denke ich, hier in
dieser Situation», sagte der Forscher vom Leibniz-Institut für
Präventionsforschung und Epidemiologie dem Sender WDR 5. Das Risiko
einer Übertragung werde so minimiert, da die Schüler nicht mehr
zusammen seien. 

Es stehe nicht zur Diskussion, großflächige Maßnahmen wie in der
Corona-Pandemie zu ergreifen, sagte Zeeb weiter. So seien etwa die
Übertragungswege des Virus anders.

Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig
auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und
Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten. Mpox - früher
Affenpocken genannt - sind nicht sehr ansteckend. «Für eine
Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt
erforderlich», schreibt das RKI. Das Virus wird vorwiegend bei engem
Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen. Der erste Fall der Mpox-Klade 1b in
Deutschland war Mitte Oktober in Köln bei einem Mann nachgewiesen
worden. Der Patient habe die Infektion wahrscheinlich in einem
ostafrikanischen Land erworben, hieß es.

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