Vorsicht bei importierter Dubai-Schokolade

Dubai-Schokolade wurde durch Tiktok und Instagram zum Renner. Erste
Lebensmitteluntersuchungen der recht teuren Schokolade sind
bedenklich.

Stuttgart (dpa) - Dubai-Schokolade ist ein Trend - aber einzelne
importierte Proben sind bereits in Laboren aufgefallen. «Von Betrug
bis Gesundheitsschädlichkeit wurde in den ersten Importproben von
Dubai-Schokolade alles gefunden. Wo Dubai-Schokolade draufsteht, muss
auch echte Schokolade mit hochwertigen Zutaten ohne Verfälschungen
oder Verunreinigungen drin sein», kritisierte Baden-Württembergs
Verbraucherminister Peter Hauk (CDU).

In acht von acht Proben des Chemischen- und
Veterinäruntersuchungsamtes (CVUA) seien Verunreinigungen,
Farbstoffe, Allergene und Fremdfett festgestellt worden. «Die geringe
Probenanzahl ist noch kein Trend, aber die Ergebnisse sind sehr
bedenklich und haben uns veranlasst, ein landesweites Sonderprogramm
zu starten, um die landesweiten Angebote an Dubai-Schokolade zu
überprüfen und unter die Lupe zu nehmen», sagte Hauk.

Palmöl statt Schokolade

Fünf Proben stammten von unterschiedlichen Chargen vom selben
Hersteller aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, drei Proben von
verschiedenen Herstellern aus der Türkei. In den drei türkischen
Proben sei nicht deklarierter Sesam enthalten gewesen. Für
Sesam-Allergiker sei dies gesundheitsschädlich. «Die fünf Proben aus

den Vereinigten Arabischen Emiraten enthielten dagegen Fremdfett
(Palmöl) statt echter Schokolade: ein klarer Fall von
Verbrauchertäuschung», betonte Hauk.

Außerdem seien die Proben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten
nicht für den menschlichen Verzehr geeignet, weil sie
herstellungsbedingte Verunreinigungen enthielten. Fast alle Proben
hätten mit künstlichen Farbstoffen einen höheren Anteil an
qualitativen Zutaten vorgetäuscht.

Sonderprogramm Dubai-Schokolade und Pistaziencreme

Mit einem kurzfristigen Sonderprogramm sollen nun in ganz
Baden-Württemberg Proben von Dubai-Schokolade aus Drittländern und in
der EU hergestellte Produkte aus dem Handel zur Untersuchung am CVUA
Stuttgart erhoben werden. Von einheimischen kleinen Herstellern,
Konditoreien und Confiserien produzierte Ware werde auch
berücksichtigt. Zusätzlich sollen Proben von Pistaziencreme aus dem
Großhandel erhoben werden.

Bei einem stichprobenartigen Screening seien in einer Probe mit
Pistazienfüllung hohe Anteile an Schimmelpilzgiften (Mykotoxine), vor
allem Aflatoxine, festgestellt worden, sagte Hauk. Der Verdacht auf
eine Aflatoxin-Höchstgehaltsüberschreitung habe sich bestätigt. Die
Ware sei bis zur endgültigen Ergebnisermittlung gesperrt. Die ersten
Untersuchungen von Pistaziencremes aus dem Großhandel auf Aflatoxine
seien dagegen bisher unauffällig.

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