Notfallpraxen sollen bis Ende November 2025 schließen
Dass in Baden-Württemberg 18 Notfallpraxen schließen sollen, ist
schon länger bekannt. Nun steht fest, wann welcher Standort schließen
soll und auch, wo die Patienten künftig hin können.
Stuttgart (dpa/lsw) - Die Kassenärztliche Vereinigung
Baden-Württemberg (KVBW) hat ihre Pläne zur Schließung von 18
Notfallpraxen im Südwesten konkretisiert. Die Praxen sollen demnach
Schritt für Schritt ihren Betrieb einstellen, die letzten fünf Ende
November 2025. Das teilte die KVBW nach einem Treffen mit
Bürgermeistern, Landräten und Abgeordneten in Stuttgart mit. Die
ersten drei Praxen sollen bereits Ende März kommenden Jahres
schließen. Die restlichen Standorte sollen Ende Juni, Ende Juli, Ende
September und Ende Oktober geschlossen werden.
Neben den Schließungsterminen nannte die KVBW sogenannte
«Auffangpraxen», die einem Sprecher zufolge voraussichtlich die
meisten zusätzlichen Patienten aus den schließenden Praxen aufnehmen
sollen. Diese Praxen würden erweitert, etwa durch längere
Öffnungszeiten, mehr Ärzte vor Ort oder auch beides.
Verbleibende Praxen erhalten teils mehr Kapazitäten
Die Notfallpraxis in Karlsruhe soll etwa künftig die Patienten der
schließenden Praxis in Ettlingen übernehmen und bekommt dafür 26
zusätzliche Arztstunden. Zudem sollen laut KVBW auch die
Öffnungszeiten von Praxen erhöht werden, die nicht von der Schließung
anderer Standorte betroffen sind.
Die KVBW hatte im Oktober offiziell angekündigt, 18 Standorte in
Baden-Württemberg schließen zu wollen. Als Grund für die Schließung
en
hatte die Kassenärztliche Vereinigung den Ärztemangel genannt. Acht
Praxen hatte die KVBW bereits im Laufe des Jahres dauerhaft
geschlossen. Gegen die Pläne hatte es massiven Protest gegeben.
Künftig soll laut KVBW im Land gelten, dass 95 Prozent der Patienten
innerhalb von 30 Fahrminuten eine Notfallpraxis erreichen sollen,
alle anderen innerhalb von maximal 45 Minuten. Zudem sei vorgesehen,
dass es nur noch Standorte in Verbindung mit einem Krankenhaus mit
Notaufnahme gebe.
Der ärztliche Bereitschaftsdienst in den Notfallpraxen hilft weiter,
wenn der Hausarzt nicht geöffnet hat - etwa bei einer schweren
Erkältung oder starken Bauchschmerzen.
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