Mehr Polizei auf Berliner Weihnachtsmärkten
Fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem Terroranschlag auf den
Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche rast ein Mann in
Magdeburg in eine Menschenmenge. Das hat auch Folgen für Berlin.
Berlin/Magdeburg (dpa) - Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf den
Berliner Weihnachtsmärkten nach der tödlichen Attacke auf den
Magdeburger Markt. Das teilte Berlins Innensenatorin Iris Spranger
mit. Polizei und Feuerwehr hätten den Magdeburger Kolleginnen und
Kollegen zudem umgehend ihre Unterstützung angeboten. Die
Sicherheitsbehörden stünden im engen Austausch miteinander, um über
das weitere Vorgehen zu beraten.
«Ich bin zutiefst erschüttert über den schrecklichen Anschlag auf den
Weihnachtsmarkt in Magdeburg», sagte die SPD-Politikerin der
Deutschen Presse-Agentur. «Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt jetzt in
dieser schweren Zeit den Opfern und ihren Angehörigen.»
Laut Spranger kam der Rettungshubschrauber Christoph 100 am Standort
Helios-Klinikum Berlin-Buch in der Nacht zum Einsatz und unterstützte
die Magdeburger Rettungskräfte. Die Berliner Feuerwehr habe auch
Hilfe bei der Einsatznachsorge und der psychosozialen
Notfallversorgung angeboten. «Ich bin in Gedanken auch bei den vielen
Verletzten, den Ersthelfenden und den Einsatzkräften vor Ort», so die
Senatorin.
50-Jähriger nach Attacke festgenommen
Bei der Tat kamen ein Erwachsener und ein Kleinkind ums Leben. Nach
Angaben der Polizei gab es über 60 Verletzte, darunter mehrere
Schwerstverletzte. Nach Worten von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident
Reiner Haseloff (CDU) können weitere Tote nicht ausgeschlossen
werden.
Ein 50 Jahre alter Arzt aus Bernburg wurde als Tatverdächtiger
festgenommen. Der Mann aus Saudi-Arabien ist nach bisherigen
Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden bisher nicht als
Islamist bekannt, wie es hieß.
Die Attacke in Sachsen-Anhalt erfolgte fast auf den Tag genau acht
Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt
in Berlin. Am 19. Dezember 2016 war ein Terrorist am Breitscheidplatz
an der Gedächtniskirche mit einem Lastwagen in die Menschenmenge
gefahren. Durch die Tat starben insgesamt 13 Menschen, einer von
ihnen Jahre später an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden
verletzt, manche von ihnen schwer. Der Attentäter floh nach Italien,
wo er von der Polizei erschossen wurde.
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