Attacke in Magdeburg: DFL empfiehlt Gedenken in Stadien

In den Fußball-Arenen soll an diesem Spieltag der Opfer des Anschlags
von Magdeburg gedacht werden. Clubs und Spieler reagieren geschockt
auf die Attacke.

Frankfurt/Main (dpa) - In der Fußball-Bundesliga wird es nach der
tödlichen Attacke auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg Momente des
Innehaltens geben. Die Deutsche Fußball Liga empfiehlt den Clubs der
1. und 2. Liga bei den Spielen des Wochenendes das Tragen von
Trauerflor und unterstützt im Gedenken an die Opfer des Anschlags
Schweigeminuten in den Stadien, wie die DFL mitteilte. 

Am Freitagabend war ein Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg
gefahren, dabei kamen nach Angaben von Ministerpräsident Reiner
Haseloff mindestens fünf Menschen ums Leben. Der festgenommene
Verdächtige ist ein Islam-Kritiker und Arzt aus Bernburg, der aus
Saudi-Arabien stammt.

HSV-Coach: Thema im Team, aber im Spiel ausblenden

Vor den drei Zweitligaspielen am Samstagmittag in Hamburg, Paderborn
und Münster gab es Gedenkminuten. Auf einem Banner beim Spiel
zwischen Paderborn und Karlsruhe stand: «Viel Kraft nach Magdeburg».
Die Spieler trugen einen Trauerflor.

HSV-Interimstrainer Merlin Polzin berichtete vor dem Spiel gegen
Greuther Fürth, die Ereignisse seien am Morgen ein großes Thema in
der Mannschaft gewesen. «Wir haben versucht, dem Raum zu geben, aber
dann natürlich auch versucht, uns auf das Spiel vorzubereiten», sagte
Polzin im TV-Sender Sky. Er unterstrich aber, man wolle gemeinsam mit
dem Stadion ein gutes Spiel abliefern. «Wir versuchen, das 90 Minuten
auszublenden.» Auch in Hamburg liefen die Profis mit Trauerflor auf.

Bundesliga-Stars geschockt

Der FC Bayern München hatte wegen der Geschehnisse in Magdeburg
bereits am Freitagabend nach dem 5:1-Heimsieg gegen RB Leipzig auf
seine geplante Zeremonie zum Jahresabschluss im Stadion verzichtet.
«Diese Zeremonie sollte eine fröhliche sein, das passt einfach nicht
in diesem Moment», sagte Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. 

Auch mehrere Spieler äußerten ihre Betroffenheit. «Die Nachrichten
von der Tragödie in Magdeburg zu hören, rückt die Dinge in eine
andere Perspektive. An Abenden wie diesen ist Fußball nicht das
Wichtigste. Meine Gedanken und mein Beileid sind bei allen, die von
dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind», schrieb Bayern-Star
Harry Kane auf der Plattform X.

Bei der Zweitliga-Partie des 1. FC Magdeburg bei Fortuna Düsseldorf
am Freitagabend hatten beide Fangruppen in der zweiten Halbzeit die
Unterstützung ihrer Teams eingestellt. Die Zuschauer wurden über die
Anzeigetafel über den Vorfall in Magdeburg informiert. Die
geschockten Magdeburger Spieler gaben im Anschluss keine
TV-Interviews. 

«Wir sind noch immer fassungslos und trauern um die Opfer des
schrecklichen Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt», schrieb
der FCM auf seiner Internetseite und ergänzte: «Großen Dank an die
zahlreichen Helfer, die in diesen schwierigen Momenten
unbeschreibliches leisten.»

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