Hamburg erhöht Sicherheitsvorkehrungen

Nach der Todesfahrt von Magdeburg hat die Polizei ihre Präsenz in
Hamburg erhöht. Bürgermeister Tschentscher zeigt sich erschüttert.

Hamburg/Magdeburg (dpa/lno) - Nach der Todesfahrt über den
Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die Polizei in Hamburg ihre Präsenz
vorsorglich erhöht und bestehende Sicherheitsvorkehrungen
kontrolliert. Gleichzeitig teilte sie über die Plattform X mit: «Nach
den Ereignissen von Magdeburg liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine
Erkenntnisse vor, die eine veränderte Sicherheitslage in Hamburg
begründen.»

Bürgermeister Tschentscher erschüttert

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite
Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) zeigten sich derweil
erschüttert über die Todesfahrt in der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt.
«Das Attentat wenige Tage vor Weihnachten ist eine Tragödie für die
Betroffenen & ein Angriff auf unsere freiheitliche Gesellschaft»,
erklärte Tschentscher auf der Plattform X. 

Fegebank schrieb nach der tödlichen Attacke, die entsetzlichen Bilder
erschütterten sie zutiefst. «War gerade mit den Kindern auf dem Weg
zu meinen Eltern, als wir die furchtbaren Nachrichten hörten.» Sie
denke an die Toten, Verletzen und ihre Familien. «Was für eine
abscheuliche Tat», erklärte die Linken-Fraktionsvorsitzende Cansu
Özdemir auf Facebook. «Meine Gedanken sind bei den Opfern, darunter
ein Kleinkind, den Verletzten und ihren Angehörigen.»

CDU-Fraktionschef Dennis Thering sagte, es sei schier unfassbar, dass
ein Mensch, der offenbar seit vielen Jahren hier lebe und arbeite, zu
solch einer Tat fähig gewesen sei. «Wir hoffen, dass die weiteren
Ermittlungen Licht ins Dunkel bringen und dabei auch geklärt wird,
warum der mutmaßliche Täter nicht früher aufgefallen ist.» Der
Vorsitzende der AfD-Bürgerschaftsfraktion, Dirk Nockemann, sprach von
einem weiteren Staatsversagen ungeheuren Ausmaßes. «Es ist
schleierhaft, wie dieser Mann den Sicherheitsbehörden entgehen
konnte.»

Mutmaßlicher Täter ist ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien

Bisherigen Ermittlungen zufolge soll ein 50-Jähriger aus
Saudi-Arabien mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg
gerast sein. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, mehr als 200
Menschen wurden verletzt. Der Verdächtige sei Arzt, lebe und arbeite
in Bernburg und sei den Behörden nicht als Islamist bekannt. Der
mutmaßliche Täter sei festgenommen worden.

Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, war in
Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem entführten Lastwagen
auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden 12
Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70
Menschen wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von
der Polizei erschossen wurde.

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