Zahl der Körperspenden in Niedersachsen steigt
Teil des Studiums für Mediziner und Medizinerinnen sind auch
Übungsaufgaben an Leichnamen. Die Körper dafür werden gespendet. Zwei
Unikliniken erklären das Vorgehen.
Göttingen/Hannover (dpa/lni) - Die Zahl der Körperspenden in
Niedersachsen steigt. Das berichten die Universitätskliniken in
Göttingen und Hannover. Demnach wurden dort bis Anfang Dezember
zusammen 150 Körper gespendet. Die beiden Unikliniken nutzen die
Körper von Verstorbenen zur Aus- und Fortbildung sowie zur Forschung,
wie das niedersächsische Wissenschaftsministerium mitteilte.
Konkret lag die Zahl der Körperspenden an der Universitätsmedizin
Göttingen (UMG) bis zum 5. Dezember bei 54. Im gesamten Vorjahr waren
es 49. Im Jahr 2022 waren es noch 44. Die Medizinische Hochschule
Hannover (MHH) registrierte bis zum 4. Dezember 96 Spenden. Mit Blick
auf die Vorjahre sprach die MHH lediglich von einer steigenden Anzahl
an Spenden.
Genutzt werden die Leichname vor allem für die Ausbildung von
Studierenden in den Fächern Medizin und Zahnmedizin, teilte eine
MHH-Sprecherin mit. Zudem kämen sie bei klinischen Weiterbildungen
und Fortbildungen zum Einsatz. «Auch für die Entwicklung und
Verbesserung neuer OP-Verfahren werden Körperspenden eingesetzt»,
ergänzte eine UMG-Sprecherin.
Spende ist kostenpflichtig
Die Spenden sind freiwillig. Motiv könnte laut dem
Wissenschaftsministerium sein, «die medizinische Forschung oder die
wissenschaftliche Ausbildung von Medizinstudierenden im Präparierkurs
zu fördern». Um Körperspender zu werden, müssen die Menschen vor
ihrem Tod allerdings einen Teil der anfallenden Kosten vorstrecken -
950 Euro in Göttingen oder 1.250 bis 1.550 Euro in Hannover.
Die Zahlung decke einen Teil der Kosten, die für die Überführung des
Leichnams in die Anatomie, die Einäscherung sowie die Urnenbestattung
entstehen. Eine normale Bestattung sei allerdings deutlich teurer,
sagte eine UMG-Sprecherin.
Körperspenden werden später anonym bestattet
Die Körperspenden werden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden,
eingeäschert und anonym bestattet, teilte die MHH-Sprecherin mit.
Später kümmere sich die Uniklinik auch um die Grabpflege.
In Göttingen wird am Tag der Beerdigung eine ökumenische Trauerfeier
in der Universitätskirche veranstaltet, zu der Angehörige, Freunde
und Bekannte der Verstorbenen sowie Studierende und Professoren und
Professorinnen eingeladen werden. Die Studierenden organisieren die
Trauerfeier auch zusammen mit ihren Professoren.
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