Apotheker beklagen Lieferengpässe bei vielen Arzneimitteln
Lieferengpässe bei Medikamenten machen Ärzten und Apothekern
Kopfzerbrechen. Hat das Auswirkungen auf die Patienten?
Hannover (dpa/lni) - Die Versorgung mit vielen wichtigen
Arzneimitteln ist aus Sicht des Landesapothekerverbands Niedersachsen
nach wie vor schwierig. Stand Ende vergangener Woche habe die
Lieferengpassliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und
Medizinprodukte rund 1.000 nicht lieferbare Arzneimittel gezeigt,
darunter rund 460 verschreibungspflichtige Medikamente, sagte der
stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Landesapothekerverbands,
Mathias Grau, in Hannover. Zuvor hatten die «Nordwest-Zeitung» und
die «Neue Osnabrücker Zeitung» berichtet.
Laut Grau fehlt insbesondere der Wirkstoff Atorvastatin, ein
Cholesterinsenker, der bei der Schlaganfalltherapie und -prophylaxe
eingesetzt werde. Auch bei Azithromycin, einem Wirkstoff gegen
Lungenentzündungen, gebe es Lieferschwierigkeiten. Ebenso seien die
neu eingesetzten Mittel gegen das RS-Virus sehr schwer verfügbar.
Zudem würden Kombipräparate für die Behandlung von
Bindehautentzündungen fehlen.
Gestörte Lieferketten
Laut Grau sind die Lieferengpässe derzeit ebenso groß wie im
Corona-Jahr 2022. Damals seien 520 verschreibungspflichtige
Arzneimittel nicht lieferbar gewesen, sagte er den Zeitungen. Gründe
für die Engpässe sind ihm zufolge unter anderem die gestörten
Lieferketten nach Asien, aber auch exklusive Verträge der
Krankenkassen mit einigen Arzneimittelherstellern. «Wenn eine Charge
ausfällt, gibt es oft nicht genügend Mitbewerber, die das
kompensieren können», sagte er.
Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei in jedem Fall
gesichert, versicherte Grau. Seien keine Ersatzmittel verfügbar,
werde gemeinsam mit dem Arzt eine Therapieänderung besprochen. Das
sei aber sehr selten. Der den Apotheken daraus entstehende
Mehraufwand werde nicht honoriert.
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