Atemwegsvirus HMPV in China: WHO beruhigt
Das Virus-Kürzel HMPV ist nicht sehr geläufig. Berichte über den
Erreger schüren derzeit vielerorts Sorgen. Doch im Gegensatz zu
Sars-CoV-2 ist das Virus längst bekannt und meist harmlos, so die
WHO.
Genf (dpa) - Angesichts von Berichten über Atemwegsinfektionen mit
dem HMPV-Virus in China ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) um
Beruhigung bemüht. Das humane Metapneumovirus sei weder neu noch
besonders gefährlich, betonte eine WHO-Sprecherin in Genf. In China
sei keine Notfall-Lage ausgerufen worden.
Bereits im Dezember hatten chinesische Medien berichtet, dass
Atemwegserkrankungen auf dem Vormarsch seien, darunter auch
Infektionen mit HMPV. Die WHO steht nach eigenen Angaben mit der
Gesundheitsbehörde China CDC in Kontakt. Nach deren Informationen
seien wie im Winter üblich verschiedene Krankheitserreger im Umlauf,
sagte die WHO-Sprecherin in Genf. Dazu gehörten vor allem die
saisonale Grippe, aber auch RSV, HMPV und das Coronavirus
Sars-CoV-2.
Keine Notfallmaßnahmen in China
Die Infektionslage bei Atemwegskrankheiten liegt laut China CDC im
üblichen Bereich für diese Jahreszeit. Krankenhäuser seien weniger
ausgelastet als vor einem Jahr. Eine Sprecherin des Pekinger
Außenministeriums sagte am Freitag, dass die Krankheiten im Vergleich
zum Vorjahr anscheinend weniger schwerwiegend seien und sich in
geringerem Umfang ausbreiteten.
Erkältungssymptome
HMPV rufe wegen seines nicht geläufigen Namens derzeit großes
Interesse hervor, es sei aber bereits 2001 entdeckt worden, sagte die
WHO-Sprecherin. «Es ist ein weit verbreitetes Virus, das im Winter
und Frühling zirkuliert», sagte sie.
Der Erreger verursacht meist normale Erkältungssymptome. In manchen
Fällen kann HMPV zu schwereren Erkrankungen wie Bronchitis oder
Lungenentzündung führen. Von diesem Risiko sind vor allem Menschen
mit sehr schwachen Abwehrkräften betroffen, darunter Alte oder
Patienten in Krebsbehandlung.
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