Mordprozess - Musste Arzt aus Habgier seiner Frau sterben?

Zehn Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Chemnitzer Arztes kommt
der Fall nun vor Gericht. Die drei Angeklagten - darunter die Ehefrau
des Kardiologen - sollen aus Habgier getötet haben.

Chemnitz (dpa/sn) - In einem aufwendigen Prozess rollt das
Landgericht Chemnitz ab heute den gewaltsamen Tod eines angesehenen
Herzspezialisten auf. Wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt ist
die Witwe des Mannes - eine Tierärztin - zusammen mit ihrer
Sprechstundenhilfe und deren Partner. 

Der Anklage zufolge sollen sie den 69-Jährigen in der Nacht zum 10.
März 2024 überrascht haben, als er im Bett lag und mit keinem Angriff
gerechnet hat. Laut Staatsanwaltschaft starb er durch mehrere Stiche
und stumpfe Gewalt gegen den Kopf. Den Angeklagten wird Heimtücke und
Habgier vorgeworfen. 

Der Mediziner war Oldtimer-Fan und galt als wohlhabend. Die Ermittler
gehen davon aus, dass die Frau, die er erst im Jahr zuvor geheiratet
hatte, über die Erbschaft an sein Geld wollte. Gegen sie war mehrere
Monate nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes Haftbefehl erlassen
worden.

Die Angeklagten haben sich nach Gerichtsangaben bisher nicht zu den
Vorwürfen eingelassen. Deswegen ist eine aufwendige Beweisaufnahme
nötig. Geplant sind 17 weitere Verhandlungstage bis Ende April. Dabei
sollen nach aktuellem Stand 28 Menschen als Zeugen aussagen und drei
Sachverständige vor Gericht angehört werden. Der Sohn und der Bruder
des Getöteten sind Nebenkläger in dem Verfahren.

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