Corona-Folgeerkrankung ME/CFS soll genauer erforscht werden
ME/CFS gilt als schwerste Langzeitfolge von Corona. Doch die
Forschung dazu steht erst am Anfang. Ein Forschungsverbund möchte
sich vor allem einem Aspekt widmen.
Jena (dpa) - Essen und Körperhygiene fallen schwer, an das Verlassen
des Hauses ist kaum zu denken: Als Folge einer Corona-Erkrankung
leiden etliche Menschen an chronischer Erschöpfung. Nun soll
Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS)
genauer erforscht werden. Dafür tun sich Universitätskliniken und
Institute in Jena, Kiel, Berlin und München zusammen. Der
Forschungsverbund erhält für drei Jahre 2,5 Millionen Euro aus dem
Bundesforschungsministerium.
Am Post-Covid-Zentrum der Uniklinik Jena etwa leiden 20 Prozent der
Patienten an Spätfolgen, die als ME/CFS eingestuft werden, wie der
Leiter des Zentrums Andreas Stallmach sagte. «Über die Ursachen und
die Entstehung der Erkrankung wissen wir kaum etwas.» Die Erkrankung
trete meist nach einer Infektion auf und die Einschränkungen und
Beschwerden verschlimmerten sich nach einer Belastung.
Diese Symptomverschlimmerung wollen die Forschenden genauer
analysieren. Dazu sollen die Symptome von ME/CFS-Patienten
standardisiert klinisch erfasst werden. Außerdem soll unter anderem
mittels Fitness-Trackern untersucht werden, wie sich körperliche
Belastung auf das Immunprofil, die Blutzellen oder den Stoffwechsel
auswirkt. Das solle zur Entwicklung neuer Diagnose- und
Behandlungsansätze beitragen.
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