Linke-Politikerin bewirft Lindner bei Auftritt mit Schaum
FDP-Chef Christian Lindner ist derzeit auf Wahlkampftour. In
Greifswald wirft ihm eine Lokalpolitikerin der Linken Schaum ins
Gesicht. Lindner gibt sich unbeeindruckt. Die Linke distanziert sich.
Greifswald (dpa) - Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner ist bei
einem Wahlkampfauftritt in Greifswald von einer jungen
Lokalpolitikerin der Linken mit einer Schaumtorte beworfen worden.
Der ehemalige Finanzminister bekam den Schaum direkt ins Gesicht.
Lindner blieb unverletzt.
Er nahm den Vorfall locker. «Machen Sie sich bitte keine Sorgen»,
sagte er zu den Zuhörern. Er probierte den Schaum und setzte seine
Rede fort. «Es war leider nicht Sahne, sondern nur Seife», sagte er.
«Wenigstens das hätten sie besser machen können, dann hätte ich auc
h
was davon gehabt», so Lindner weiter, als er sich mit einer Serviette
das Gesicht abwischte.
«Mich bringt nichts aus der Ruhe»
Wenig später fuhr er weiter zum nächsten geplanten Wahlkampfauftritt
in Rostock. Auf dem Universitätsplatz sprach er am frühen Nachmittag
vor mehreren hundert Zuhörern. Bei der Ankunft in Rostock sagte er:
«Mich bringt nichts aus der Ruhe.»
Der Ex-Finanzminister hatte bei der Wahlkreisveranstaltung in
Greifswald in einem kleinen Saal vor mehreren Menschen gesprochen.
Die Werferin wurde von seinen Sicherheitsleuten direkt zu Boden
gebracht, wie auf einem dpa-Video zu sehen ist. Zuvor hatte sie «Sehr
geehrter Herr Lindner» gesagt und ihm dann den Schaum ins Gesicht
geworfen. Lindner schmierte der Frau einen Teil des Schaumes zurück
in die Haare. Auf der Schaumtorte stand «Aus Liebe zur Freiheit».
Lauterbach kritisiert Gewalt im Wahlkampf
Eine FDP-Sprecherin vor Ort sprach von einem nicht zu akzeptierenden
tätlichen Angriff. Gesundheitsminister Karl Lauterbach verurteilte
den Schaumwurf. «Es fängt mit der Torte an und hört mit Steinen oder
mit Sprengsätzen auf», sagte der SPD-Politiker in Köln. Gewalt sei
immer abzulehnen, daher verurteile er diesen Angriff auf Lindner in
klarster Sprache.
«Das dürfen wir nicht akzeptieren. Verrohung des politischen
Prozesses beschädigt die Demokratie. Von daher muss das bestraft
werden, das ist kein Kavaliersdelikt», betonte Lauterbach. Auf der
Plattform X versicherte er Lindner seine Solidarität.
Der Landesvorsitzende der Linken in Mecklenburg-Vorpommern, Hennis
Herbst, distanzierte sich von dem Schaumwurf. «Derartige Aktionen
gehören für die Linke M-V nicht zur politischen Auseinandersetzung
und sind konsequent abzulehnen», erklärte er. «Unser Ziel ist es, die
inhaltliche Debatte mit der politischen Konkurrenz, auch mit der FDP,
zu führen. Derartige Störaktionen anderer Wahlkampfauftritte gehören
nicht dazu und tragen nicht zum Vorbringen berechtigter Kritik an der
Politik der FDP bei.»
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