Frau stirbt Tage nach Entbindung in Klinik - Ermittlungen
Eine Frau bringt im Krankenhaus ein gesundes Kind zur Welt - und
stirbt wenig später nach einer Nachsorge-OP. Die Staatsanwaltschaft
in Hagen ermittelt nun gegen das Klinikpersonal.
Lüdenscheid/Hagen (dpa) - Nach dem Tod einer Frau wenige Tage nach
ihrer Entbindung im Klinikum Lüdenscheid hat die Staatsanwaltschaft
Ermittlungen aufgenommen. Es werde wegen des Verdachts der
fahrlässigen Tötung gegen Klinikpersonal ermittelt, sagte der
Sprecher der Staatsanwaltschaft in Hagen, Gerhard Pauli, auf
dpa-Anfrage. Die Frau habe Mitte Dezember ein Kind zur Welt gebracht,
sei einer Anschlussbehandlung unterzogen worden und am. 27. Dezember
für tot erklärt worden.
Mehrere Medien berichteten über den Fall. Zuerst hatten die
«Lüdenscheider Nachrichten» geschildert, die 26-Jährige habe am 13.
Dezember ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Kurz nach der Geburt
sei ein Routine-Eingriff - eine Ausschabung - erfolgt, die Familie
danach über einen lebensbedrohlichen Zustand der Frau informiert
worden, hieß es auch unter Berufung auf eine Anwältin der Familie.
Die junge Mutter sei nach dem Eingriff nicht wieder aufgewacht und
einige Tage später für hirntot erklärt worden.
Leiche wurde bereits obduziert
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, man habe
Behandlungsprotokolle sichergestellt. Der Leichnam sei obduziert
worden, zum Ergebnis könne er keine Angaben machen. Die junge Frau
sei bereits bestattet worden.
Gegen wie viele und welche Personen genau sich die Ermittlungen
richten, war zunächst ungewiss. Die Anwältin des Ehemanns habe auf
«Unzulänglichkeiten» hingewiesen. Die Ermittlungen würden geführt
,
«weil man nach einer Geburt in einer KIinik nicht sterben sollte»,
sagte Pauli.
Im «Bild»-Bericht war auch von Hinweisen auf Akten-Manipulation die
Rede, es stehe Vertuschung im Raum. Auch das sei Gegenstand der
Ermittlungen, sagte der Staatsanwalt.
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