Bauernverband: Notimpfung von Tieren nur letztes Mittel

Um die Maul- und Klauenseuche einzudämmen, wird auch über eine
Notimpfung diskutiert. Der Generalsekretär des Bauernverbandes hält
dieses Instrument zum jetzigen Zeitpunkt aber für verfehlt.

Berlin (dpa) - Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes,
Bernhard Krüsken, lehnt Notimpfungen von Tieren zur Eindämmung der
Maul- und Klauenseuche in Brandenburg zum jetzigen Zeitpunkt ab. «Wir
haben noch nicht die Größenordnung des Geschehens, die eine
Notimpfung erfordert», sagte er im Deutschlandfunk. «Wenn wir mit der
Impfung anfangen, dann verlieren wir einen klaren Blick darauf, wo
der Erreger unterwegs ist.»

Bei der Notimpfung würden in einem bestimmten Umkreis um die
Ausbruchsstelle herum die Tiere geimpft, um eine weitere Ausbreitung
zu verhindern. Allerdings müssten alle geimpften Tiere im Anschluss
ebenfalls getötet werden. «Sie sind diagnostisch nicht zu
unterscheiden von infizierten Tieren», sagte Krüsken. 

Notimpfung nur bei größerem Geschehen sinnvoll

Die Notimpfung sei kein Instrument, um die Krankheit auszukurieren,
sondern lediglich zur Seuchenbekämpfung. «Daher ist das ein
Instrument, das nur dann zum Einsatz kommen kann, wenn das Geschehen
etwas größer ist, wenn man also keine andere Wahl mehr hat, den
Ausbruch einzudämmen», betonte er. 

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche war vergangenen Freitag auf
einem Büffel-Betrieb in Hönow bei Berlin festgestellt worden. Krüsken

geht davon aus, dass die Tiere dort schon deutlich länger infiziert
waren. «Wir haben ja jetzt gelernt, dass die Tiere auf dem Betrieb in
Hönow schon Antikörper gebildet hatten», sagte er. «Das deutet dara
uf
hin, dass der Ausbruch nicht erst seit der letzten Woche unterwegs
ist, sondern schon zwischen den Feiertagen angefangen hat.» 

Die Veterinärämter müssten deshalb nun sämtliche Kontakte, die der

Hof in den vergangenen zwei bis drei Wochen hatte, überprüfen. «Je
schneller und je konsequenter man das jetzt abräumt, desto geringer
ist die Gefahr, dass dieses Thema eskaliert», betonte der
Generalsekretär.

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