Spinnenangst einfach aus dem Gehirn löschen? Studie geplant

Zu Halloween kommt so mancher Spinnenphobiker aus dem Gruseln kaum
mehr heraus: Etliche Menschen in Deutschland sind von übergroßer
Angst vor Spinnen betroffen - mit erheblichen Folgen für den Alltag.

Würzburg (dpa/lby) - Angst vor Spinnen macht vielen Menschen das
Leben schwer - aber durch eine gezielte Stimulation des Gehirns
könnte Betroffenen geholfen werden. Das Zentrum für Psychische
Gesundheit des Universitätsklinikums Würzburg untersucht, ob die
sogenannte transkranielle Magnetstimulation (TMS) das Angstgedächtnis
von Menschen mit Spinnenphobie und Spinnenangst verändern kann.
Interessenten können sich beim Universitätsklinikum melden, wie die
Einrichtung mitteilte.

Arachnophobie kann Alltag einschränken

Ausgeprägte Spinnenangst wird Arachnophobie genannt. Menschen, die
davon betroffen sind, müssen sich in ihrem Alltag zum Teil sehr
einschränken: Einige meiden es etwa, sich im Freien aufzuhalten,
andere suchen jeden Raum akribisch nach den Krabbeltieren ab oder
gehen niemals in Keller und auf Dachböden. Spinnenphobiker entwickeln
beim Anblick der Tiere Symptome wie ein 100-Meter-Läufer kurz vor dem
Start: Schweiß, Herzklopfen und Anspannung aller Sinne.

Die Forscher in Würzburg wollen versuchen, mit magnetischen Impulsen
das Hirn zu stimulieren, um die Aktivität bestimmter Areale zu
beeinflussen. Mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) soll dann
in einem zweiten Schritt analysiert werden, wie sich das
Angstgedächtnis auf neuronaler Ebene während der Studie namens
«SpiderMEM» verändert.

Mehrere Sitzungen für Probanden

Nach Angaben der Wissenschaftler müssen Teilnehmerinnen und
Teilnehmer insgesamt etwa dreieinhalb Stunden ohne MRT aufwenden und
rund viereinhalb Stunden mit MRT. Diese Zeit sei verteilt auf vier
bis sechs Sitzungen innerhalb von drei Wochen und eine weitere
Sitzung nach drei Monaten, um den Langzeiterfolg zu beurteilen.

Die TMS wird auch als möglicher Ansatz gegen Depressionen, Tinnitus
und Parkinson erprobt. Sie ist eine nicht-invasive und
nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation. Dabei wird eine Spule am
Kopf angebracht, von der aus gezielt magnetische Impulse durch die
Schädeldecke (transkraniell) an bestimmte Hirnareale abgegeben
werden, wie das Universitätsklinikum erläuterte.

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite