WHO: Offenbar acht Tote durch Marburg-Virus in Tansania
Das gefährliche Marburg-Virus wird immer wieder von Flughunden auf
Menschen übertragen - wie wohl nun in Ostafrika. Die
Weltgesundheitsorganisation spricht von Risiken für die Region.
Genf (dpa) - Rund einen Monat nach dem Ende des
Marburg-Virus-Ausbruchs im ostafrikanischen Ruanda vermutet die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) im benachbarten Tansania
Infektionen mit dem tödlichen Virus. Neun Menschen hätten sich
offenbar infiziert, von denen acht gestorben seien, heißt es in einer
Mitteilung.
Der Ursprung des möglichen Ausbruchs sei noch nicht identifiziert.
Bei vorherigen Ausbrüchen wurde das Virus oft durch Flughunde
übertragen. Die erkrankten Menschen litten der WHO zufolge unter
anderem unter hohem Fieber, Durchfall, blutigem Erbrechen, Schwäche
und bluteten später aus Körperöffnungen. Es sei damit zu rechnen,
dass sich noch weitere Menschen angesteckt haben.
Die WHO schätzt das globale Risiko bisher als gering ein. Derzeit
gebe es noch keine internationale Ausbreitung, aber durchaus
«potenzielle Risiken». Denn die Erkrankten wurden aus der Region
Kagera gemeldet, einem Transitknotenpunkt. Von dort reisten viele
Menschen nach Ruanda, Uganda, Burundi und in die Demokratische
Republik Kongo. Das Risiko auf nationaler Ebene sei hoch.
Übertragung über Körperflüssigkeiten
Das Marburg-Virus ist nicht leicht übertragbar. Meistens wird es über
den Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines erkrankten Patienten
übertragen, der bereits Symptome zeigt. Über die Luft wird es nicht
übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. «Es kann
jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass eine Person, die dem Virus
ausgesetzt ist, auf Reisen ist», schreibt die WHO.
Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es seit 1967 keinen
Ausbruch der Krankheit mehr in Deutschland. Ein Verdacht im Oktober
in Hamburg bestätigte sich nicht. Der Erreger trägt den Namen der
deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis
dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.
Die WHO erklärte weiter, sie habe Proben von zwei Patienten in
Tansania genommen. Diese würden derzeit untersucht. Kontaktpersonen
seien identifiziert worden.
Bei dem Ausbruch in Ruanda im vergangenen Jahr sind laut WHO 66
Marburg-Fälle aufgetreten. 15 Patienten starben. Im Jahr 2023 gab es
auch Ausbrüche in Tansania und Äquatorialguinea.
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