Grünen-Politiker Dröge: Debatte zu Kapitalerträgen verzerrt )
Müssen Aktienanleger künftig mehr Sozialbeiträge zahlen? Ein
Vorschlag von Robert Habeck löst eine Wahlkampfdebatte aus. Die
Grünen versuchen die nun wieder einzufangen - und verteidigen ihre
Idee.
Berlin (dpa) - Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge hat erneut den
umstrittenen Vorschlag ihrer Partei verteidigt, zur Finanzierung der
Sozialversicherung auch Kapitalerträge heranzuziehen. Wer genug Geld
habe, um es für sich arbeiten zu lassen, könne auch zur Finanzierung
des Gesundheitssystems beitragen, sagte Dröge im Deutschlandfunk.
«Ich finde das gerecht, und ich finde, über solche Fragen müssen wir
reden, sonst zahlen die Kosten die anderen.» Sie kritisierte eine
Verzerrung der Debatte. «Wir reden nämlich immer über diejenigen, die
nicht gemeint sind, um die zu schützen, die Millionen haben und die
dann am Ende nichts beitragen sollen.»
Die Vorsitzende der Jungen Liberalen, Franziska Brandmann,
kritisierte dagegen, dass Habeck offensichtlich nicht wisse, wer in
Aktien anlege. Das seien häufig junge Menschen, die auf ihre Löhne
bereits Steuern und Abgaben gezahlt hätten, sagte sie in der Sendung
«Frühstart» von RTL/ntv.
Der Vorschlag von Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck, Einkünfte aus
Kapitalerträgen zur Finanzierung der Krankenversicherung
einzubeziehen, hatte teils harsche Reaktionen hervorgerufen. CSU und
FDP warnten vor einem Griff in die Taschen der Menschen, auch von SPD
und AfD kam Kritik.
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