Ministerin Schulze in Syrien - Unterstützung für Kliniken
Die Bundesregierung will in Syrien helfen, vor allem bei Schulbildung
und medizinischen Kapazitäten. Das Gesundheitssystem in dem Land
steht nach dem Bürgerkrieg vor enormen Herausforderungen.
Damaskus (dpa) - Die Bundesregierung unterstützt die Menschen in
Syrien mit sogenannten Klinikpartnerschaften, die zur Verbesserung
der Gesundheitsversorgung beitragen sollen. Entwicklungsministerin
Svenja Schulze (SPD) traf sich am Mittwoch in der Hauptstadt Damaskus
mit Vertretern der Übergangsregierung, Ärzten und
De-facto-Gesundheitsminister Maher al-Scharaa, einem Bruder des neuen
Machthabers Ahmed al-Scharaa.
Schulzes Ministerium sieht enorme Herausforderungen im traditionell
eigentlich sehr starken syrischen Gesundheitswesen. Das hat mit der
gezielten Bombardierung von Krankenhäusern in ehemaligen
Rebellengebieten während des Bürgerkriegs zu tun. Außerdem fehlt
durch Flucht und Vertreibung vielerorts das medizinische Personal.
Laut Entwicklungsministerium hat mehr als die Hälfte des
Gesundheitspersonals das Land verlassen.
Ärzte fehlen - viele syrische Mediziner sind in Deutschland
Allein in Deutschland arbeiten nach Regierungsangaben rund 5.800
Ärzte mit syrischem Pass, viele weitere aus Syrien stammende
Mediziner sind inzwischen eingebürgert. Hinzu kommen mehr als 2.000
Pflegerinnen und Pflegern. Iyad Durmus, ein deutsch-syrischer
Augenarzt, der 2005 als Medizinstudent nach Deutschland gekommen war,
begleitet Schulze auf der Reise. Er sagt, die Zahl der syrischen
Ärzte, die seit Jahren in Deutschland vergeblich auf eine Anerkennung
ihrer Ausbildung warteten, sei groß. «Ich erwarte, dass von diesen
Menschen viele zurückgehen werden.»
Bei den Klinikpartnerschaften, die Deutschland bereits mit 52 Ländern
finanziert, geht es um den Austausch von Wissen und Erfahrung. Ärzte
aus Deutschland sollen nach Syrien reisen, um dort
Fortbildungsmaßnahmen anzubieten oder mit lokalen Kollegen den
Einsatz neuer Geräte zu üben. Auch Fortbildungen in Deutschland sind
möglich.
Am 8. Dezember war der langjährige Machthaber Baschar al-Assad von
einer Rebellenallianz unter Führung der sunnitischen Islamistengruppe
Haiat Tahrir al-Scham (HTS) gestürzt worden, die das arabische Land
nun mit einer von ihr ernannten Übergangsregierung führt.
Der Neuanfang werde nur gelingen, «wenn die Menschen in Syrien sich
ernähren können, Kinder in die Schule gehen und es
Gesundheitsversorgung gibt», sagte Schulze. Dabei betonte sie: «Wenn
wir Schulen unterstützen, müssen alle Kinder in die Schule gehen
dürfen - egal, welche Religion sie haben oder ob sie Mädchen oder
Jungen sind.» Die nächste Bundesregierung wäre «klug beraten», di
e
Kontakte zu Syrien zu suchen, «weil das ist ein strategisch wichtiges
Land».
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.