Schafhalter sehen ihren Berufsstand gefährdet
Schäfer schlagen Alarm: Der Berufsstand leide schon unter der
Verbreitung des Wolfs und der Blauzungenkrankheit. Nun kommt die
Maul- und Klauenseuche hinzu. Existenzangst macht sich breit.
Hannover (dpa) - Erst der Wolf, dann die Blauzungenkrankheit und
jetzt auch noch die Gefahr der Maul- und Klauenseuche: Die
Schafhalter in Deutschland fürchten nach Angaben eines
Berufsverbandes das Aussterben ihres Berufsstandes. Der Vorsitzende
des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung, Wendelin Schmücker,
sagte: «Unsere Schäfer stehen mit dem Rücken zur Wand.»
Gesellschaft und Politiker müssten die Leistungen der Schäfer
anerkennen und sie unterstützen, sagte Schmücker. Ohne sofortige
Maßnahmen drohe das Aussterben des Berufsstandes, der für den Erhalt
der Naturräume und die Pflege der Kulturlandschaft unverzichtbar sei.
Unverzichtbar für Landschaftspflege
Die Schäfer sähen sich mit nahezu unüberwindbaren Hindernissen
konfrontiert. Die Zahl der Wanderschäfer nehme drastisch ab, mit
sichtbaren ökologischen Folgen, weil Schafe in der Landschaftspflege
unverzichtbar seien. Auch die Ausbildungszahlen seien rückläufig.
Hohe Kosten für den Blockunterricht in entfernten Bundesländern
würden potenzielle Nachwuchskräfte abschrecken.
Schmücker forderte ein aktives Wolfsmanagement, um Schafherden zu
schützen. Nur das sichere die Existenz der Weidetierhaltung in
Deutschland. Es sei ein Trugschluss, dass Herdenschutz allein durch
Zäune und Hunde ausreichend sei. «Die Realität zeigt, dass selbst gut
geschützte Herden nicht sicher sind», sagte er.
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