Maul- und Klauenseuche: London verschärft Reisereglungen
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche hat direkte Auswirkungen auf
Reisen von Deutschland nach Großbritannien. Die britische Regierung
verschärft die Regeln.
London (dpa) - Aus Sorge vor der in Deutschland ausgebrochenen Maul-
und Klauenseuche verschärft Großbritannien die Regeln für Reisende.
Seit Mittwoch dürfen Fleisch, Fleischprodukte, Milch und
Milcherzeugnisse sowie tierische Nebenprodukte von Schweinen und
Wiederkäuern aus den EU- sowie weiteren Ländern nicht mehr unverpackt
eingeführt werden, wie die Regierung mitteilte.
Für Deutschland gelte das auch für handelsüblich verpackte Produkte,
es sei denn, die Produkte seien so verarbeitet worden, dass das
Risiko der Krankheitsübertragung ausgeschlossen ist.
«Diese Produkte können in die in Häfen und Flughäfen bereitgestellt
en
Sicherheitsbehälter gelegt werden», teilte das zuständige
Ministerium. Staatssekretär Daniel Zeichner sagte: «Die Regierung
wird alles tun, was nötig ist, um die Landwirte unseres Landes vor
den Gefahren der Maul- und Klauenseuche zu schützen.»
Großbritanniens schlimme Erfahrungen mit der Seuche
Zuvor hatte Großbritannien bereits einen Importstopp für die
gefährdeten Tiere verhängt. «Die kommerzielle Einfuhr von Rindern,
Schweinen, Schafen, Hirschen, Büffeln und von deren Produkten (...)
wird nun verboten», heißt es in der Mitteilung. Großbritannien hatte
Anfang der 2000er-Jahre einen schweren Ausbruch der Krankheit erlebt.
Millionen Tiere mussten geschlachtet werden.
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) war vergangenen Freitag
auf einem Büffel-Betrieb in Hönow bei Berlin festgestellt worden. Die
Tierseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren
wie Rindern, Schafen, Ziegen oder Schweinen. Betroffene Tiere zeigen
häufig hohes Fieber und Bläschenbildung im Maul- und Klauenbereich.
Für Menschen ist die MKS nicht gefährlich.
Die wichtigsten Exportländer sind Großbritannien, Südkorea und
Vietnam. Der Verband der Fleischindustrie teilte auf Anfrage mit,
dass in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres knapp zwei
Millionen Tonnen Schweine- und Rindfleisch in die EU und in
Drittländer exportiert wurde. Der Umsatz allein in den Drittländern
beläuft sich demnach im Jahr auf rund eine Milliarde Euro.
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