Angst vor Maul- und Klauenseuche in Zoos und Tierparks
Manche schließen ganz, andere sperren einzelne Bereiche:
Brandenburgische Zoos- und Tierparks sehen den Ausbruch der Maul- und
Klauenseuche in Hönow mit Sorge.
Angermünde/Cottbus (dpa/bb) - Nach dem Ausbruch der Maul- und
Klauenseuche (MKS) in Hönow (Märkisch-Oderland) haben Zoos und
Tierparks in Brandenburg Sicherheitsvorkehrungen getroffen oder
bleiben ganz geschlossen.
«Natürlich sind alle in Sorge», sagte Jens Kämmerling, Leiter des
Cottbuser Tierparks und Vorsitzender des Landeszooverbands
Brandenburg, der Deutschen Presse-Agentur. Je näher eine Einrichtung
am Ausbruchsherd sei, desto größer die Besorgnis. «Wir hier in
Südbrandenburg sind in einer scharfen Beobachtungsposition», sagte
Kämmerling.
«Für solche robusten Viren sind Entfernungen wie es sie in
Brandenburg gibt keine wirklichen Entfernungen», betonte der Tierarzt
mit Blick auf die Erreger der Maul- und Klauenseuche. Der nicht weit
von Hönow entfernte Wildpark Schorfheide im Barnim wurde deshalb
vorsorglich ganz geschlossen.
«Wir hoffen, dass wir bald wieder öffnen dürfen», heißt es auf de
r
Internetseite. Auch das Wildgehege Glauer Tal (Teltow-Fläming) steht
Besuchern vorerst nicht offen - bis zum 24. Januar.
Angermünde: «Bei uns wäre der halbe Tierbestand betroffen»
Andere Einrichtungen haben einzelne Bereiche gesperrt. Im Zoo
Eberswalde (Barnim) sind das begehbare Damwild- sowie das
Streicheltiergehege geschlossen. Auch im Tierpark Angermünde sind
Bereiche betroffen, die Besucher normalerweise betreten dürfen. «Das
Füttern ist bei uns im gesamten Tierpark verboten», ergänzte
Tierparkleiter Dennis Sonnenberg.
Ein MKS-Ausbruch hätte für den Angermünder Tierpark drastische
Folgen: «Bei uns wäre der halbe Tierbestand betroffen. Wir haben
Schafe, eine der letzten Haltungen der Indischen Langohrziegen,
Wildtiere, Kamele, Lamas, Alpakas», so Sonnenberg. Gar nicht
bezifferbar sei der Schaden, wenn auch noch Milch- und
Fleischproduzenten aus der Nachbarschaft ihre Produkte nicht mehr
verkaufen könnten.
Auch in Cottbus sei das Streichelgehege geschlossen worden, sagte
Kämmerling. Der Zooverband kümmere sich momentan verstärkt um
Informationen für seine Mitglieder. «Wir schauen, dass jeder die
Kontakte der Veterinärbehörden hat, wesentliche Entscheidungen werden
ja zunächst vor Ort getroffen», so Kämmerling.
Vergangene Woche war es erstmals seit mehr als 35 Jahren in
Deutschland zu einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS)
gekommen. Die für Tiere hoch ansteckende Viruserkrankung wurde bei
einer Wasserbüffel-Herde in Hönow im brandenburgischen Landkreis
Märkisch-Oderland entdeckt.
Zahlreiche Tiere wurden seither getötet. Auch auf einem Betrieb in
Schöneiche (Landkreis Oder-Spree) wurden Ziegen und Schafe sowie
Rinder vorsorglich getötet, wie eine Sprecherin des Landkreises am
Montag sagte. Hintergrund war, dass der Hof Heu vom betroffenen
Büffel-Betrieb bezogen hatte.
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