Kammer: Zu wenige Tierärzte in Sachsen-Anhalt

Wer Tierarzt oder Tierärztin wird, kommt oft nicht nach
Sachsen-Anhalt. Das Land ist nicht attraktiv genug, heißt es. Wie
sehen die Zahlen aus?

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt gibt es zwar deutlich mehr
Tierärzte als vor zwei Jahrzehnten, im bundesweiten Vergleich sind es
aber immer noch zu wenige. Laut der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt
waren zuletzt 575 praktisch tätige Tierärztinnen und Tierärzte
erfasst, davon 321 niedergelassene und 254 angestellte. 2001 seien es
noch knapp 450 gewesen. Das entspreche bis jetzt einem Zuwachs um 30
Prozent. Bundesweit habe das Plus aber bei 65 Prozent gelegen, so die
Tierärztekammer.

Der Anteil der unter 40-Jährigen bei den Tierärzten mache bundesweit
einen Anteil von 33 Prozent aus, in Sachsen-Anhalt aber nur 24
Prozent. «Offensichtlich ist es so, dass für eine tierärztliche
Tätigkeit in Sachsen-Anhalt wir ein Attraktivitätsdefizit haben»,
sagte der Präsident der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt, Wolfgang
Gaede. Die Gründe seien vielfältig.

Es fehlten nicht nur Tiermediziner, sondern auch tiermedizinische
Fachangestellte, sagte Gaede. Für die Kammer komme es darauf an,
möglichst frühzeitig interessierten Nachwuchs zu erreichen. So könne

man die Breite der Einsatzmöglichkeiten vorstellen und ein
realistisches Bild vermitteln. Hilfreich sei die vom
Wirtschaftsministerium ins Leben gerufene Praktikumsprämie für
freiwillige, mindestens einwöchige Schülerpraktika in den
Schulferien.

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