Auffallend viele Kinder und Jugendliche an Grippe erkrankt
Das Ministerium spricht von einer massiven Grippewelle. Die Zahlen
sind in etwa auf dem Niveau der Vorsaison. Doch es gibt eine
Besonderheit.
Stuttgart (dpa/lsw) - Die Grippewelle hat deutlich an Schwung
gewonnen und trifft im Südwesten stärker als im Vorjahr Kinder und
Jugendliche. Fast ein Drittel der Erkrankten in der vergangenen Woche
sei unter 18 Jahre alt gewesen, teilte das Gesundheitsministerium in
Stuttgart mit.
Über alle Altersgruppen hinweg habe das Landesgesundheitsamt in der
Woche vom 27. Januar bis 2. Februar 4.195 Influenza-Fälle
registriert. Das sind gut 40 Prozent der bisher in diesem Jahr
gemeldeten 10.353 Infektionen.
Höhepunkt wohl noch nicht erreicht
Das Ministerium spricht von einer massiven Grippewelle und einer
rasanten Ausbreitung der Viren. Zudem heißt es in der Mitteilung:
«Vermutlich hat die Grippewelle noch nicht ihren Höhepunkt erreicht.»
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen aber auf ähnlichem Niveau.
In den ersten fünf Wochen 2024 waren 10.587 Grippe-Fälle gemeldet
worden.
Viele Kinder in Kliniken
Allerdings liegt die Zahl bei den 6- bis 18-Jährigen mit 1.726
deutlich über dem Vorjahreswert von 971. In anderen Altersgruppen
sanken die Fallzahlen hingegen. Auch müssten derzeit ungewöhnlich
viele Kinder wegen einer schweren akuten Atemwegs-Infektion im
Krankenhaus behandelt werden.
Dies passt zu einem bundesweiten Trend, wie aus Daten des Robert
Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Bei Kindern im Alter von 5 bis 14
Jahren leide fast jedes sechste Kind an einer akuten
Atemwegserkrankung, heißt es in einem aktuellen Bericht. Vor einem
Jahr sei es etwa jedes siebte Kind gewesen.
Auch die Zahl der schwer verlaufenden Fälle habe sich bei
Schulkindern seit dem Jahreswechsel mehr als verdreifacht und liege
aktuell deutlich höher als in den Grippewellen der Vorsaisons. 70
Prozent der Kinder, die ins Krankenhaus kamen, wurden wegen einer
Grippe-Diagnose eingewiesen.
Grippe-Impfung auch jetzt noch sinnvoll
Gegen die derzeit hauptsächlich verbreiteten Viren biete der aktuelle
saisonale Influenza-Impfstoff Schutz, teilte das Ministerium weiter
mit. «Lassen Sie sich jetzt noch impfen, eine Grippe-Impfung ist bei
niedergelassenen Ärzten und auch in Apotheken möglich», sagte
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) laut Mitteilung. Auch solle
man Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und Abstand zu
Erkrankten einhalten.
«Die echte Grippe ist keine Erkältung», warnte das Ministerium. Sie
könne schwer oder im schlimmsten Fall sogar tödlich verlaufen.
Risikogruppen wie ältere, vorerkrankte oder schwangere Personen seien
besonders gefährdet.
Die Techniker Krankenkasse (TK) wies darauf hin, dass die
Grippe-Impfquote bei Über-60-Jährigen in Baden-Württemberg unter den
Bundesländern traditionell am niedrigsten sei. In der Saison 2023/24
hätten sich im Südwesten 28 Prozent der TK-Versicherten über 60 Jahre
gegen Grippe impfen lassen, während es im bundesweiten Schnitt 42
Prozent gewesen seien.
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