Hessens Landwirte hoffen auf Entspannung

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche am 10. Januar in
Brandenburg waren auch Hessens Landwirte beunruhigt. Wie hat sich die
Lage inzwischen entwickelt?

Friedrichsdorf/Wiesbaden (dpa/lhe) - Nach dem Ausbruch der Maul- und
Klauenseuche (MKS) in Brandenburg in der ersten Januarhälfte atmet
die hessische Landwirtschaft vorsichtig auf. «Dadurch, dass keine
neuen Fälle aufgetreten sind, besteht Hoffnung auf Entspannung»,
sagte eine Sprecherin des Hessischen Bauernverbands. 

Allerdings müssten die Sperrzonen nach den Vorgaben der
Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) für mindestens drei Monate
bestehen bleiben, um den Status MKS-frei wiederzuerlangen. «Dies
betrifft vor allem Betriebe in den betroffenen Regionen in
Brandenburg.» 

Weiter Vorsicht geboten

Die Auswirkungen auf die hessischen Betriebe seien je nach
Vermarktungsstrategien unterschiedlich. «Einige
Verarbeitungsbetriebe, die auch international vermarkten, hatten
Absatzschwierigkeiten, vor allem in Drittländer, da diese die
Aufnahme tierischer Produkte der betreffenden Tierarten ausgesetzt
hatten», erläuterte die Sprecherin. Das habe sich vor allem auf das
Preisniveau ausgewirkt. 

Der Bauernverband ruft weiterhin zu Achtsamkeit auf. «Generell müssen
die Betriebe, egal ob Hobbyhaltung oder landwirtschaftliche Haltung,
auf die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen achten. Das aktuelle
Geschehen verdeutlicht das einmal mehr», unterstrich die Sprecherin. 

Land hat Testkapazitäten erhöht

Auch das hessische Landwirtschaftsministerium warnt weiter vor der
Seuche. Es appelliert an Tierhalter, die Biosicherheitsmaßnahmen
einzuhalten und bei einschlägigen Symptomen den Hoftierarzt
herbeizuholen. 

Zur Vorbereitung auf einen möglichen Ausbruch habe es Abstimmungen
mit diversen Akteuren wie den Regierungspräsidien, den
Veterinärbehörden und der Wirtschaft gegeben, sagte eine Sprecherin
des Ministeriums. «Diese wichtigen Abstimmungen werden auch weiter
fortgesetzt.» Behördenintern gebe es regelmäßige Besprechungstermin
e,
rund um die Uhr bestehe eine Rufbereitschaft. «Die Testkapazitäten
wurden sofort hochgefahren, zudem verfolgt das
Landwirtschaftsministerium sehr genau, welche Tiertransporte aus
Brandenburg nach Hessen kommen.»

Keine negativen Auswirkungen für Großteil der Betriebe

Für den Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe und die
Lebensmittelbranche habe der Ausbruch der MKS bisher keine
anhaltenden negativen Auswirkungen, erklärte sie. Die meisten
Rohstoffmärkte hätten zwar einen Dämpfer erhalten, sich aber
weitestgehend wieder erholt oder seien auf dem Weg der Erholung. 

«Die inländische Nachfrage nach Milch und Fleisch entwickelt sich
saisonabhängig vergleichsweise zu den Vorjahresmonaten, das zeigt
sich in relativ stabilen Preisen.» Die Exportbeschränkungen für
deutsches Schweinefleisch setzten aber den Schweinemarkt in einer
saisonbedingt schwierigen Jahreszeit weiter unter Druck.

Einige Drittländer hätten Sperren aufgrund von MKS verhängt. «Wir
stehen dazu laufend im Austausch mit den verschiedenen Behörden und
Wirtschaftsbeteiligten, um Lösungen für die Stabilisierung der
Lieferbeziehungen zu finden.»

Vorübergehender Preisrückgang bei Milch

Wie stark die Betriebe von den Exportstopps in Drittländer betroffen
sind, dazu lägen aktuell noch keine belastbaren Zahlen vor, so die
Sprecherin. Preisschwankungen seien bei Agrarerzeugnissen nicht
ungewöhnlich. Zum Jahresende 2024 seien die Milchpreise - mit
Ausnahme der Feiertagsdelle - auf einem festen Niveau verlaufen. «Mit
dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche kam es jedoch vorübergehend
zu einem Preisrückgang. Inzwischen hat sich die Lage weitgehend
entspannt.» 

Der Markt für Rindfleisch zeige sich stabil. «Für Schweinefleisch ist

der Jahresbeginn aufgrund saisonbedingt rückläufiger
Verbrauchernachfrage angespannt, was sich in sinkenden Preisen
niederschlägt.» Exportbeschränkungen für deutsches Schweinefleisch

verstärkten diese Entwicklung.

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