Landgericht Detmold verhandelt Mordversuch an 99-Jähriger

Ihr Sohn ist angeklagt. Der 72-Jährige hatte zwei Jahre keinen
Kontakt zu seiner Mutter. Dann reist er aus Baden-Württemberg an und
soll sie eine Kellertreppe heruntergestoßen haben.

Detmold (dpa/lnw) - Die Umstände des Angriffs auf eine 99-Jährige und
das fehlende Motiv lassen aufhorchen: Mitte Februar beginnt am
Landgericht Detmold ein Prozess wegen versuchten Mordes. Die Anklage
wirft einem 72-Jährigen vor, dass er im August 2024 seine Mutter
töten wollte. 

Das Warum ist bislang offen. Laut Anklage hatten Mutter und Sohn über
zwei Jahre keinen Kontakt, als der heute 72-Jährige aus seinem
Wohnort Fellbach bei Stuttgart nach Lemgo fuhr. Er zog sich einen
Schutzanzug über und klingelte bei seiner stark sehbehinderten
Mutter. Er gab sich als Mitarbeiter eines Pflegedienstes aus und
sagte, er komme «wegen Corona». Die 99-Jährige öffnete und saß da
bei
im Rollstuhl. Ihr Sohn stieß sie unmittelbar eine Kellertreppe hinab,
um sie laut Anklage zu töten.

Die Frau landete auf einem Zwischenpodest. Ihr Sohn ging hinterher
und soll sie ein weiteres Mal die Treppe hinuntergestoßen haben. Die
99-Jährige schrie in Todesangst laut auf, ihr Sohn flüchtete. Nach
dem Aufprall konnte sich die Mutter nicht mehr eigenständig bewegen.
Über ihr Notfallarmband alarmierte sie die Rettungskräfte. 

Der heute 72-Jährige stellte sich Tage später bei der Polizei und
zeigte sich wegen unterlassener Hilfeleistung selbst an. Das
Landgericht Detmold hat bis zum 28. Februar insgesamt drei
Verhandlungstermine festgesetzt.

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