Grippewelle in Schleswig-Holstein deutlich spürbar
Volle Wartezimmer, zahlreiche Krankmeldungen: In Schleswig-Holstein
werden immer mehr Grippeerkrankungen gezählt. Für eine Schutzimpfung
sei es noch nicht zu spät, sagt das Gesundheitsministerium.
Kiel (dpa/lno) - Die Zahl der Grippekranken in Schleswig-Holstein
schnellt nach oben. In der fünften Kalenderwoche des neuen Jahres
kamen nach aktuellen Zahlen des landesweiten Warnsystems für
übertragbare Influenzavirus-Erkrankungen 493 neue Fälle im Vergleich
zur Vorwoche hinzu. Die meisten Neuerkrankungen gab es demnach in den
Kreisen Ostholstein (plus 108) und Segeberg (plus 96).
«Für Schleswig-Holstein erleben wir gerade eine sehr, sehr starke
Entwicklung. Die Fallzahlen nehmen exponentiell zu und es ist noch
kein Ende absehbar», sagt der Chefvirologe am Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel, Prof. Helmut Fickenscher. Man habe
jetzt schon die Intensität des Vorjahres überschritten und es sei
nicht zu erwarten, dass die Zahlen kurzfristig sinken.
Wartezimmer der Mediziner sind voll
Das führt dazu, dass die Wartezimmer der Mediziner aktuell voll sind.
«Die Hausarztpraxen sind derzeit hochfrequentiert durch Patientinnen
und Patienten mit viralen Atemwegsinfektionen», sagt Jens Lassen, der
Vorsitzende des Hausärzteverbandes Schleswig-Holstein. «Gefühlt
steigen die Patientenzahlen jetzt seit ein bis zwei Wochen an.»
Sein Rat an die Patienten sei: Wenn man krank ist, zu Hause bleiben,
mit Hausmitteln helfen, viel trinken. Wenn ärztlicher Rat
erforderlich ist, in der Praxis vorstellen. «Ansonsten sind auch die
Videosprechstunden und die Telefon-AU Optionen», sagt Lassen.
Unter Berufung auf aktuelle Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI)
erklärt die Krankenkasse Barmer, in den ersten fünf Kalenderwochen
des Jahres 2025 seien in Schleswig-Holstein bereits mehr als 2700
Grippefälle registriert worden, das sei gegenüber dem gleichen
Zeitraum des Vorjahres eine Steigerung um 64 Prozent.
Ministerium rät zur Grippeschutzimpfung
Um betroffenen Bürgerinnen und Bürgern Unterstützung zu bieten, hat
die Barmer eine Influenza-Hotline unter der kostenlosen Nummer 0800
84 84 111 eingerichtet. Ab sofort könnten alle Interessierten,
unabhängig von ihrer Versicherung, ihre Fragen zur Grippe mit dem
Barmer-Teledoktor klären. «Damit erhalten Anruferinnen und Anrufer
alle wichtigen Informationen zur Influenza», erklärt
Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt.
Das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium erinnert an die
Empfehlung zur Grippeschutzimpfung der Ständigen Impfkommission.
«Eine Impfung ist auch jetzt noch sinnvoll in Abstimmung mit der
jeweiligen Ärztin oder Arzt», sagt Ministeriumssprecher Christian
Kohl. Neben Hausarztpraxen führten beispielsweise auch viele
Frauenarztpraxen die Grippe-Impfung durch.
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