) Luftqualität vielerorts schlecht
Verkehr, Kraftwerke, Heizung und Industrie tragen zur
Feinstaubbelastung bei - und aktuell ist die Wetterlage ungünstig.
Viele Messtationen in Deutschland zeigen Rot.
Berlin/Offenbach (dpa) - Die Luftqualität ist in vielen Regionen in
Deutschland derzeit schlecht. Von Ostfriesland und dem Emsland bis
zur Grenze zu Polen zeigen Messstationen auf der Deutschlandkarte des
Umweltbundesamtes (Uba) derzeit überwiegend die Farbe Rot an. Das
betrifft die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Auch in Thüringen,
Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen, Teilen Baden-Württembergs und
Bayerns wird die Luftqualität an vielen Orten als schlecht bewertet.
Bessere Luftqualitäten zeigen vor allem Messstationen in
Schleswig-Holstein sowie im Südwesten Nordrhein-Westfalens, in
Rheinland-Pfalz, im Saarland und im Südwesten Baden-Württembergs.
Auch in höheren Lagen ist die Luft tendenziell besser. Für den
Luftqualitätsindex werden Konzentrationen der Schadstoffe
Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon gemessen.
Feinstaubkonzentration hoch
Besonders die Feinstaubkonzentrationen (PM2,5) sind derzeit hoch. 19
Messtationen zeigen dem Uba zufolge Werte über dem Grenzwert von 50
Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an. Feinstaub wird nach Größe der
Partikel in Gruppen eingeteilt, PM2,5 bezeichnet Partikel bis zu
einer Größe von 2,5 Mikrometer - also Tausendstel Millimeter.
Feinstaub kann durch Nase und Mund in die Lunge gelangen und je nach
Größe die Lungenbläschen und den Blutkreislauf erreichen und
schädigen. Bei schlechter Luftqualität sollten empfindliche Menschen
körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden.
Quellen von Feinstaub sind laut Uba generell der Straßenverkehr,
Kraft- und Fernheizwerke, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern sowie
Industrie und Landwirtschaft. Im Winter sei der Ausstoß von Feinstaub
größer, unter anderem weil Kamine mit Holz geheizt würden, aber auch
wegen höherer Emissionen aus dem Straßenverkehr.
Zur aktuellen Belastung trägt auch das Wetter bei: «Wir hatten seit
Anfang des Monats Hochdruckeinfluss und eine austauscharme
Wetterlage», erläutert Marcel Schmid vom Deutschen Wetterdienst (DWD)
in Offenbach. Hinzu sei stellenweise eine Inversionslage gekommen,
bei der eine wärmere Luftschicht wie ein Deckel über einer kälteren
lag.
Die Feinstaubbelastung dürfte demnach bald sinken: «Die Wetterlage
stellt sich gerade um, und von Westen zieht ein Tiefdruckgebiet
heran», sagt Schmid. «Dabei kommen Niederschläge auf und die
Luftmassen werden etwas durcheinandergewirbelt.»
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