Institut soll gesunde Lebensweise verständlich vermitteln
Bewegung, Ernährung und Suchtprävention - solche Themen sollen
künftig besser aufbereitet werden. Kurz vor der Wahl hat der
Gesundheitsminister noch eine Behörden-Neuordnung durchgesetzt.
Köln (dpa) - Prävention und Gesundheitsaufklärung sollen nach dem
Willen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) künftig
ein stärkeres Gewicht bekommen. Dafür verfügte er per Ministererlass
die Umbenennung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) in Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG).
Dieses soll in Zukunft eng mit dem Robert Koch-Institut (RKI)
zusammenarbeiten. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung
unterzeichneten der kommissarische Leiter des neuen Bundesinstituts,
Johannes Nießen, und RKI-Präsident Lars Schaade in Köln.
Lauterbach: Hohe Sterblichkeit durch vermeidbare Erkrankungen
«Wir haben heute einen sehr wichtigen Schritt gemacht in Richtung
einer besseren Vorbeugemedizin, einer besseren Aufklärung, einer
besseren Verhinderung von chronischen Erkrankungen in Deutschland»,
sagte Lauterbach. Es gebe hierzulande jährlich mehrere zehntausend
Tote durch vermeidbare Erkrankungen. «Wir sind das Land in Europa,
das gemessen an den Gesundheitsausgaben die schlechteste
Lebenserwartung hat.»
Aufgabe des Instituts sei es, Wissen über gesunde Verhaltensweisen
der Bevölkerung leicht verständlich zu vermitteln. Zudem solle es
auch selbst Daten erheben, analysieren und aufbereiten, erläuterte
Lauterbach. Dies solle in enger Verzahnung mit dem RKI geschehen, das
seine Datenexpertise einbringe. Als mögliche Themen nannte Nießen die
Bewegungsförderung, Ernährung und Suchtprävention.
Gemeinsames Steuerungsgremium soll Schwerpunkte bestimmen
Eigentlich war die Neuordnung mit einem Gesetz geplant, das wegen des
Bruchs der Ampel-Koalition aber nicht mehr beschlossen wurde. Um eine
weitere Verschiebung zu vermeiden, habe er sich für den Weg des
Ministererlasses entschieden, sagte Lauterbach.
Er sei sicher, dass das BIÖG nach der Bundestagswahl am 23. Februar
mit zusätzlichen Geldern ausgestattet werde. «Ich gehe fest davon
aus, dass ich an den Koalitionsverhandlungen zur Gesundheit intensiv
beteiligt sein werde, und entsprechende Haushaltsmittel für den
Aufbau des BIÖG müssen dann beschlossen werden.»
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