Linke sieht Zahnärztemangel weiter nicht gelöst

In Sachsen-Anhalt wird es schwerer, einen Zahnarzt zu finden. Die
Landesregierung will gegensteuern. Doch reicht das aus? Die
Opposition im Landtag drängt auf weitere Maßnahmen.

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Trotz der beschlossenen
Studienplatzerhöhung in der Zahnmedizin warnt die Linke vor
erheblichen Versorgungsproblemen in Sachsen-Anhalt. Die
Studienplatzkapazitäten müssten noch deutlich stärker ausgebaut
werden, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin Nicole Anger.

Landesweit gehen in den nächsten Jahren viele Mediziner in den
Ruhestand. Laut der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage
Angers liegt der Versorgungsgrad mit Zahnärzten im Altmarkkreis
Salzwedel aktuell bei 68,8 Prozent, im Landkreis Jerichower Land bei
61,9 Prozent. Die Folgen seien für die Patienten lange Wartezeiten,
so die Linken-Politikerin. Zudem hätten es neue Patienten häufig
schwer, aufgenommen zu werden.

Um dem Mangel entgegenzuwirken, hat die Landesregierung beschlossen,
die Ausbildungsmöglichkeiten zu erweitern. An der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sollen zehn zusätzliche
Plätze geschaffen werden. In Halle gibt es pro Jahr aktuell 40 Plätze
im Bereich Zahnmedizin.

Engpass wird abgeschwächt

Zudem sollen zehn weitere Plätze über ein Kooperationsprojekt in
Ungarn finanziert werden. Die Studentinnen und Studenten müssen dort
anders als in Deutschland kein Top-Abitur mitbringen - auch mit einem
Notendurchschnitt von bis zu 2,6 ist ein Studium möglich. Im Gegenzug
verpflichten sich die Stipendiaten, nach dem Studium mindestens fünf
Jahre in Sachsen-Anhalt als Zahnärzte zu arbeiten.

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) teilte auf Anfrage mit, mit
den beschlossenen Maßnahmen werde der Trend nicht vollständig
umgekehrt, aber der drohende Engpass in der Versorgung werde
abgeschwächt. Zudem prüft die KZV, ob sie selbst Medizinische
Versorgungszentren betreiben könnte, in denen Zahnärzte angestellt
werden. Man befinde sich aber noch in der Prüfungsphase, sagte ein
KZV-Sprecher.

Linken-Politikerin Anger würde diesen Weg begrüßen. «Viele lassen
sich lieber anstellen, als eine eigene Praxis zu betreiben», sagte
sie. Gleichzeitig sei aber auch das Land gefordert, für eine hohe
Lebensqualität in ländlichen Regionen zu sorgen, damit sich dort
Ärzte niederlassen. «Kita-Plätze, Grundschule im Ort, ein guter ÖPN
V
- das ist ein Gesamtpaket», so Anger.

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