Hausarzt angegriffen - Bundesärztekammer fordert Meldesystem
Ein Hausarzt wird in Spenge von einem Patienten bewusstlos geschlagen
- für die Bundesärztekammer ist das kein Einzelfall. Kammerpräsident
Reinhardt hat ganz klare Forderungen.
Spenge/Hannover/Berlin (dpa) - Nach einem brutalen Angriff auf einen
Hausarzt im nordrhein-westfälischen Spenge fordert die
Bundesärztekammer zentrale Meldesysteme in Bund und Ländern. Unter
Arbeits- und Zeitdruck verzichteten Ärztinnen und Ärzte immer wieder
darauf, Beleidigungen oder Pöbeleien anzuzeigen, sagte der Präsident
der Kammer, Klaus Reinhardt, der Deutschen Presse-Agentur. Auf
Onlineplattformen sollten die Betroffenen derartige Fälle
«unkompliziert mit wenigen Klicks melden». Polizei und Justiz sollten
diesen Fällen grundsätzlich unmittelbar nachgehen.
Ende Januar war der Spenger Hausarzt in seiner Praxis von einem
Patienten bewusstlos geschlagen worden. Er habe erhebliche
Verletzungen erlitten, leide unter Schmerzen, sei über mehrere
Stunden im Krankenhaus behandelt worden und falle zwei Wochen am
Arbeitsplatz aus, sagte der 54-Jährige. Von bleibenden Schäden sei
aber nicht auszugehen. Der Täter habe außerdem gedroht, ihn und seine
Familie umzubringen. Die Polizei ermittelt.
Ärztekammer-Präsident Reinhard erklärte, der Angriff sei kein
Einzelfall. «Gereiztheit ist weit verbreitet, und die Schwelle, an
der sie übergeht in Aggression, ist definitiv gesunken.»
In den Praxen komme es immer häufiger zu gewaltsamen Übergriffen.
«Diese Gewaltspirale muss gestoppt werden», betonte er. Notwendig sei
nicht nur eine Strafrechtsverschärfung. Ermittlungsbehörden und
Gerichte bräuchten auch die notwendigen personellen und finanziellen
Ressourcen, um Angriffe konsequent ahnden zu können.
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