Zahl der Antibiotika-Verordnungen stark gestiegen

Die Zahl der Antibiotika-Verordnungen ist in Hessen zwischen 2021 und
2023 stark gestiegen. Das birgt Gefahren, wie eine Analyse zeigt.
Besonders eine Sache macht Experten von der AOK Sorgen.

Bad Homburg (dpa/lhe) - Ärztinnen und Ärzte in Hessen haben mehr
Antibiotika verordnet als in den Vorjahren. Nach Angaben der
Krankenkasse AOK Hessen waren es im Jahr 2023 insgesamt 2,76
Millionen Verordnungen für hessische Versicherte gesetzlicher
Krankenkassen nach 2,30 Millionen im Jahr 2022. 2021 wurden nur 1,76
Millionen verordnet, wie eine Analyse des wissenschaftlichen
Instituts der AOK zeigt. Antibiotika werden zur Bekämpfung von
bakteriellen Infektionen eingesetzt.

«Innerhalb von nur zwei Jahren ist das eine Ausweitung von fast 57
Prozent», teilte die Kasse mit. Damit lägen die Verordnungszahlen
auch über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 (2,40 Millionen). Der
erhebliche Anstieg berge die Gefahr, dass sich Resistenzen bildeten,
sagte der AOK-Mediziner Christoph-Gerard Stein. 

Auch die Zahl der Verordnungen sogenannter Reserveantibiotika habe
zugenommen. Sie sind eine der letzten Therapieoptionen, wenn
herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirken. Sie gelten als
Notfalloption - doch die Zahlen aus Hessen deuteten auf anderes hin,
hieß es. In mehr als die Hälfte aller Antibiotika-Verordnungen wurden
2023 in Hessen Reserveantibiotika verordnet, insgesamt 1,46 Millionen
Mal. 

Ihr Anteil sei in Hessen aber auch zuvor konstant hoch gewesen. 2019
gab es demnach 1,39 Millionen Verordnungen für Reserve-Antibiotika
und dagegen nur 1,01 Millionen Verordnungen für reguläre Antibiotika.
«Diese Verteilung ist problematisch», sagte Stein.

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