Klinik-Mitarbeiter verleihen Tarifforderungen Nachdruck
Seit Ende Januar gibt es Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des
Helios-Klinikkonzerns. Betroffen sind auch gut 3000 Mitarbeiter in
Schwerin. Und die verleihen ihren Forderungen Nachdruck.
Schwerin (dpa/mv) - Mit einem Warnstreik haben Beschäftigte der
Helios-Kliniken in Schwerin ihren Forderungen nach spürbaren
Lohnsteigerungen und besser bezahlter Nachtarbeit Nachdruck
verliehen. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi mitteilte,
versammelten sich am Mittwochmorgen insgesamt knapp 200
Klinikmitarbeiter vor dem Hauptgebäude.
Auf Transparenten machten sie unter anderem auf die Folgen von
permanentem Personalmangel aufmerksam. Der Warnstreik soll bis
Donnerstag andauern. Allerdings wurde die für Freitag in Berlin
geplante Verhandlungsrunde für die bundesweit etwa 21.000
Helios-Beschäftigten krankheitsbedingt abgesagt, wie es hieß.
Forderung nach mehr Lohn und zusätzlicher Freizeit
Verdi fordert nach Angaben von Bezirksgeschäftsführer Daniel Taprogge
eine Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im
Monat. Außerdem soll es höhere Zulagen für Arbeit in der Nacht sowie
an Sonn- und Feiertagen geben. Für Auszubildende werden 150 Euro mehr
gefordert. Gewerkschaftsmitglieder sollen zudem drei zusätzliche
freie Tage gewährt werden. Der Helios-Konzern hatte laut Verdi in der
ersten Verhandlungsrunde Ende Januar kein eigenes Angebot vorgelegt.
In einer Mitteilung der Schweriner Helios-Kliniken, die etwa 3.000
Menschen beschäftigen, wurde der Auftakt der Tarifverhandlungen als
konstruktiv bezeichnet. Es sei um das Kennenlernen der
Verhandlungspartner sowie den ersten Austauschen der Positionen
gegangen. Für die Zeit des Warnstreiks sei mit Verdi eine
Notdienstvereinbarung getroffen worden. Damit solle sichergestellt
werden, dass insbesondere Notfälle adäquat und zeitgerecht behandelt
werden. Auch auf den Stationen gebe es eine Notbesetzung.
Nach Angaben von Verdi-Sprecher Taprogge konnte nur ein Bruchteil der
24 OP-Säle betrieben werden. «Die Streikbereitschaft ist hoch. Die
Leute sind auf der Zinne. Und das hat viele Gründe», sagte er. Neben
dem Einkommen zähle dazu vor allem die permanent hohe
Arbeitsbelastung.
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