Antibiotika-Verordnungen erneut gestiegen
Antibiotika werden in Deutschland häufiger verschrieben. Zuletzt
wurden wieder mehr solche Arzneien verordnet als im Vor-Corona-Jahr
2019.
Berlin (dpa) - Die Antibiotika-Verordnungen in Deutschland sind
erneut gestiegen. Im Jahr 2023 wurden bei der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) 36,1 Millionen Packungen Antibiotika
abgerechnet, wie aus einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts
der AOK hervorgeht. Das seien rund 18 Prozent mehr als im Jahr 2022
(rund 30,5 Millionen). Die Zahl der Verschreibungen liegt damit
erstmals über dem Wert des Vor-Corona-Jahres 2019 (34 Millionen
Packungen).
Meiste Verordnungen im Saarland
Insgesamt seien 323,7 Millionen Tagesdosen Antibiotika verordnet
worden, hieß es. Das sind laut Institut gut 486 Verordnungen pro
1.000 Versicherte. Am häufigsten seien die Medikamente mit 539
Verordnungen pro 1.000 GKV-Versicherte im Saarland verordnet worden.
Am niedrigsten war die Zahl in Hamburg mit 328 Verordnungen pro 1.000
Versicherte.
Eigentlich waren die Antibiotika-Verordnungen deutschlandweit seit
2014 zurückgegangen. Seit 2022 steigt die Zahl wieder.
Hoher Anteil an Reserveantibiotika
Der Analyse zufolge war im Jahr 2023 knapp jedes zweite Antibiotikum
(15,7 Millionen Packungen; 43,4 Prozent) ein sogenanntes
Reserveantibiotikum. Diese Mittel werden bei Infektionen mit
Bakterien genutzt, die gegen gängige Antibiotika resistent sind. Sie
sind nach Angaben des Instituts eine der letzten Therapieoptionen und
können dann eingesetzt werden, wenn bei schweren, potenziell tödlich
verlaufenden Infektionen der Erregernachweis nicht abgewartet werden
kann.
Einsatz bei Tieren deutlich zurückgegangen
Bei Tieren hat sich ein Abwärtstrend beim Einsatz von Antibiotika den
Angaben zufolge fortgesetzt. 2023 seien 529 Tonnen Antibiotika an
Tierärzte abgegeben worden. Das sei der niedrigste Wert seit Beginn
der Erfassung im Jahr 2011. Im Jahr 2014 zum Beispiel waren es noch
1.238 Tonnen.
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