Landrat: Datenabfluss bei Cyberangriff auf Kliniken
Das Hauptsystem der Kliniken in Ludwigslust und Hagenow habe
gehalten, sagte Landrat Stefan Sternberg (SPD). Bei den abgeflossenen
Daten handele es sich nicht um Diagnosen.
Ludwigslust (dpa/mv) - Bei dem Cyberangriff auf die Krankenhäuser
Ludwigslust und Hagenow im Landkreis Ludwigslust-Parchim sind rund
1,5 Prozent aller Daten dieser beiden Kliniken in die Hände der
Angreifer gelangt. Das gab Landrat Stefan Sternberg (SPD) bekannt.
Der Angriff war in der Nacht zum 10. Februar festgestellt worden.
Es handele sich nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen um
personenbezogene Daten, aber wohl um Datenfragmente, «vieles, was man
nicht in einen Zusammenhang bringen kann», sagte Sternberg in
Ludwigslust. Diagnosen seien von den Cyberkriminellen nicht erbeutet
worden, das Hauptsystem der Kliniken sei verschont geblieben.
Lösegeldforderung in Millionenhöhe
Die Lösegeldforderung der Angreifer in Millionenhöhe werde der
Landkreis nicht erfüllen, sagte Sternberg weiter. Die LUP-Kliniken
gGmbH ist ein Klinikverbund in Trägerschaft des Landkreises
Ludwigslust-Parchim. Neben den Krankenhäusern in Hagenow und
Ludwigslust gehört auch ein Standort in Crivitz dazu.
Die Patientenversorgung läuft nach Angaben der Klinik wieder
weitgehend reibungslos. Es könnten derzeit lediglich nach 16.00 Uhr
keine MRT und CT gemacht werden. Außerdem sind die beiden
Klinik-Standorte nach wie vor nicht per E-Mail erreichbar. Landrat
Sternberg rechnet damit, dass in den nächsten 14 Tagen der Betrieb
wieder ohne Einschränkungen läuft.
Ermittlungen wegen Daten-Ausspähung
Landrat Sternberg sagte, dass mit dem Cyberangriff nach bisherigem
Kenntnisstand gezielt die Infrastruktur des Landkreises geschwächt
werden sollte. «Das konnten wir verhindern.» Nach der Attacke war ein
Krisenstab eingerichtet worden. Der Katastrophenschutz unterstützte
bei der Suche nach schnellen Lösungen für gestörte technische
Abläufe.
Nach Angaben des Landeskriminalamtes wird wegen Computersabotage und
dem Ausspähen von Daten ermittelt. In diesem Jahr sei es bereits der
vierte Fall von Computersabotage in Mecklenburg-Vorpommern, hieß es.
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