Valentina Busik: Mit Künstlicher Intelligenz zur Misswahl

Schönheitswettbewerb war einmal. Mittlerweile bewerben sich bei «Miss
Germany» Frauen, die etwas bewegen wollen. So wie Ärztin Valentina
Busik aus Gießen.

Gießen/Rust (dpa) - Ideen für die Arztpraxis von morgen statt
Oberflächlichkeiten - die angehende Dermatologin Valentina Busik vom
Universitätsklinikum Gießen gehört zu den neun Finalistinnen beim
Wettbewerb «Miss Germany». An diesem Samstag (22. Februar) wird im
Europa-Park Rust (Baden-Württemberg) entschieden, wer gewinnt. Die
Jury und das Publikum, das sich schon jetzt an einem Teil der
Abstimmung beteiligen kann, will sie mit einer Künstlichen
Intelligenz (KI) für Ärzte von sich überzeugen. Doch das ist längst

nicht die einzige Idee der 27-Jährigen.

Als Spätaussiedler aus Kasachstan kamen ihre Eltern einst nach
Deutschland. Damals war Busik noch ein Kind und benötigte wegen einer
Nierenerkrankung medizinische Hilfe. Doch zunächst sei das Problem
von Kinderärzten verkannt worden und ihre Eltern hätten sich auch
aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse alleingelassen gefühlt.
Nur dank der Hilfe eines befreundeten Arztes sei es schließlich
gelungen, die dringend erforderliche Operation auf den Weg zubringen,
sagt Busik. Als ihre Eltern ihr die Geschichte später erzählt hätten,

habe sie entschieden: «Das mache ich besser.»

Auch während des Studiums und ihrer Arbeit habe sich immer wieder
gezeigt, wie wichtig eine gute sprachliche Verständigung zwischen
Arzt und Patienten für Vertrauen und Sicherheitsgefühl sei. Doch im
Hautkrebszentrum der Universitätsklinik Gießen blieben in der Regel
nur 15 Minuten, um Patienten etwa eine potenziell lebensverändernde
Krebsdiagnose zu übermitteln.

Mittlerweile bietet Busik Ärzten die Möglichkeit, mithilfe von
KI-Avataren Aufklärungsvideos für ihre Patientinnen und Patienten zu
erstellen - leicht verständlich und auf Wunsch mit dem eigenen
Konterfei des Arztes oder der Ärztin sowie in der jeweiligen
Muttersprache der Patienten. Diese können die Videos, falls nötig,
auch mehrfach und in halber Geschwindigkeit anhören. Gedacht sind sie
als Arbeitserleichterung, damit sich Ärzte den wichtigen Fragen in
Gesprächen widmen können wie etwa die, wie es den Patienten wirklich
mit der Diagnose geht und ob sie Unterstützung etwa durch
Psycho-Onkologen benötigen - solche Themen könnten sonst rasch in den
Hintergrund geraten, sagt Busik.

Weitere KI-Projekte als Ideen 

Ihr Ziel dabei: «Niemand sollte jemals hilflos ein Arztzimmer
verlassen», wie sie in ihrer Vorstellung beschreibt. Auch weitere
Ideen hat die Ärztin bereits im Blick: eine KI, die während
Arzt-Patienten-Gesprächen schon mal die Zusammenfassungen tippt und
Patientendaten analysiert oder Callbots, die zum Beispiel Rezepte und
Termine in der Arztpraxis nach einem Ampelsystem priorisieren, um nur
zwei davon zu nennen.

«Miss Germany» ist bereits seit 2019 kein Schönheitswettbewerb mehr
und hat sich zu einer Auszeichnung für Frauen entwickelt, die
Verantwortung übernehmen, wie es auf der Homepage heißt. Entsprechend
haben die Finalistinnen vielfältige Anliegen und setzten sich dafür
ein, wie Busik sagt. Ihr selbst gehe es bei ihrer
Wettbewerbsteilnahme um Aufmerksamkeit für ihr Vorhaben. «Man braucht
ja auch Unterstützer, die beim Projekt dann auch mitwirken, sei es
durch Engagement, sei es durch Investoren.» Für ihre Ärzte-KI sucht
Busik jetzt erst einmal Arztpraxen als Interessenten, ein Unternehmen
hat sie für ihre Ideen bisher nicht gegründet.

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