Sonne, Mond und Sterne im März - Mond- und Sonnenfinsternis Von Hans-Ulrich Keller, dpa
Der März bietet zwei Finsternisse und eine Seltenheit: Venus ist an
einem Tag Abend- und Morgenstern. Merkur bietet die günstigste
Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres - und der Frühling beginnt.
Stuttgart (dpa) - Der erste Frühlingsmonat trumpft mit zwei
kosmischen Schattenspielen auf, die beide von Mitteleuropa
beobachtbar sind - sofern das Wetter mitspielt. Mitte März ereignet
sich eine totale Mondfinsternis, Ende des Monats tritt eine partielle
Sonnenfinsternis ein.
Am Freitag, 14. März, taucht der Vollmond in den Schatten der Erde.
Mit Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde um 4:56 Uhr
beginnt die Mondfinsternis. Sichtbar wird das Schattenspiel erst mit
Eintauchen des Mondes in den Kernschatten um 6:09 Uhr. Um 7:26 Uhr
ist der Mond vollständig in den Kernschatten eingedrungen, die
Totalität beginnt. Allerdings geht der Mond für Orte in Mitteleuropa
noch während der Finsternis unter.
Für einen in Deutschland zentralen Ort mit 10 Grad östlicher Länge
und 50 Grad nördlicher Breite erfolgt der Monduntergang um 6:41 Uhr,
also noch vor Beginn der Totalität. In Hamburg geht der Mond um 6:43
Uhr unter, in Berlin um 6:29 Uhr, in München um 6:34 Uhr. Die exakte
Vollmondstellung tritt um 7:55 Uhr ein. Das Sichtbarkeitsgebiet der
Mondfinsternis umfasst Nord- und Südamerika, den Atlantischen Ozean,
Europa und Afrika.
Partielle Sonnenfinsternis am Monatsende
Zweimal kommt der Mond in diesem Monat in Erdnähe. Am 1. März trennen
ihn 361 964 Kilometer von uns, am 30. März sind es 358 128 Kilometer.
Den erdfernsten Punkt seiner elliptischen Bahn passiert er am 17.
März, wobei er sich bis auf 405 754 Kilometer entfernt.
Neumond wird am Samstag, 29. März, um 11:59 Uhr erreicht. Dabei
verdeckt die dunkle Mondscheibe die Sonne bis zu maximal 93 Prozent.
Es kommt zu einer partiellen Sonnenfinsternis. Die Uhrzeit und der
Bedeckungsgrad sind jedoch stark ortsabhängig.
Zwar kann man von Mitteleuropa aus in den Mittagsstunden verfolgen,
wie der dunkle Neumond die Sonne teilweise verdeckt, allerdings ist
der Bedeckungsgrad hierzulande bescheiden und nimmt von Nordwesten
nach Südosten ab. In Hamburg beträgt er 21 Prozent, in Berlin 15
Prozent, in Dresden 13 Prozent und in München 11 Prozent.
Die Sonnenfinsternis beginnt in Hamburg um 11:25 Uhr und endet um
13:09 Uhr. Für Berlin lauten die Zeiten für Beginn und Ende 11:32 und
13:08 Uhr und für München 11:27 und 12:56 Uhr. Wer die
Sonnenfinsternis beobachten will, sollte bedenken: Vorsicht bei jeder
Sonnenbeobachtung! Niemals direkt und ungeschützt in die Sonne sehen
- schon gar nicht per Fernglas oder Teleskop. Auch Sonnenbrillen,
berußte Gläser, geschwärzte Filme, Solarienbrillen oder
Verpackungsfolien bieten keinen ausreichenden Schutz. Am besten ist
es, eine Sternwarte zu besuchen, die Führungen zur Beobachtung der
Sonnenfinsternis anbietet.
Eine Seltenheit: Venus an einem Tag als Abend- und Morgenstern
Wie in den vorherigen Monaten zeigt sich in der Abenddämmerung die
hellglänzende Venus als erstes Gestirn in der beginnenden
Dunkelheit. Allerdings verabschiedet sie sich vom Abendhimmel. Bis
zum 20. März nimmt ihre scheinbare Helligkeit deutlich ab, und ihre
Untergänge erfolgen immer früher: Am 1. geht Venus kurz nach 21 Uhr
unter, am 20. schon eine Viertelstunde nach 19 Uhr. Nach dem 20. ist
Venus nur noch im Fernglas zu erkennen.
Doch bereits am 25. kann man sie am Morgenhimmel aufspüren - per
Fernglas. Am 25. geht Venus eine knappe Stunde vor der Sonne auf. Bis
Ende März verfrühen sich ihre Aufgänge auf kurz vor 6 Uhr Sommerzeit.
Damit hat Venus ihre Morgensternperiode eingeläutet. Sie ist im März
somit Abend- und Morgenstern kurz hintereinander. Am 20. kann sie
sowohl abends als auch morgens gesehen werden. Ein seltener Fall,
dass Venus gleichzeitig Abend- und Morgenstern ist.
Merkur: günstigste Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres 2025
Nur selten kann man den sonnennächsten Planeten Merkur sehen. In den
ersten März-Tagen bietet der flinke Planet, der alle drei Monate die
Sonne umrundet, die günstigste Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres
2025. Gegen 18:30 Uhr macht er sich in der Abenddämmerung knapp über
dem Westhorizont bemerkbar. Am 1. März geht er um 19:30 Uhr unter,
etwa eine Viertelstunde vorher wird er in den horizontnahen
Dunstschichten unsichtbar. Bis 10. verschiebt sich die Untergangszeit
um eine halbe Stunde auf 20 Uhr. Nach dem 10. wird es schwierig, den
Planeten noch mit bloßen Augen am Abendhimmel zu erkennen. Letztmals
wird man Merkur am 12. erspähen können.
Am 9. März treffen die beiden sonnennächsten Planeten aufeinander.
Schon am 1. März ergibt sich ein netter Himmelsanblick, wenn die
schmale Sichel des zunehmenden Mondes zwischen Merkur und Venus
steht.
Mars hat seine Oppositionsperiode beendet, was man auch an der stark
sinkenden Helligkeit bemerkt. Am Abendhimmel sieht man den roten
Planeten hoch im Süden. Seine Untergänge verfrüht der rote Planet v
on
5:30 Uhr zu Monatsbeginn auf 4:40 Uhr Sommerzeit Ende März.
Sternbilder: Umstellung auf Frühlingsszenario
Jupiter zieht sich in die erste Nachthälfte zurück. Er beschleunigt
seine Wanderung durch das Sternbild Stier merkbar und entfernt sich
dabei von Aldebaran, dem orangen Hauptstern des Stieres. Nach wie vor
beherrscht der Riesenplanet mit seinem Glanz den Sternenhimmel bis zu
seinem Untergang bald nach Mitternacht. Saturn im Sternbild
Wassermann hält sich mit der Sonne am Taghimmel auf und bleibt nachts
unbeobachtbar unter dem Horizont.
Am abendlichen Sternbilderhimmel beginnt die Umstellung auf das
Frühlingsszenario. In der Meteorologie gilt der März als erster
Frühlingsmonat. Die auffälligen Winterbilder ziehen zwar noch die
Blicke auf sich, sind aber schon weit in die westliche Himmelshälfte
gerückt. Der Himmelsjäger Orion schickt sich an, im Südwesten
unterzugehen. Sirius funkelt noch bläulich-weiß im Südwesten. Höher
noch leuchtet Prokyon, der hellste Stern im Kleinen Hund. Der Stier
mit seinem orangen Hauptstern Aldebaran steht schon weit im Westen.
Noch hoch am Westhimmel stehen die Zwillinge mit dem Brüderpaar
Kastor und Pollux. Im Nordwesten glänzt die helle Kapella im
Fuhrmann.
Die Kassiopeia, das Himmels-W, ist zum Nordwesthorizont herabgesunken
während hoch im Nordosten, fast schon im Zenit, der Große Wagen
hilft, den Polarstern zu finden.
Hoch im Süden ist der mächtige Löwe mit seinem bläulichen Hauptster
n
Regulus kurz davor, die Mittagslinie zu durchschreiten. Der Löwe ist
das Leitsternbild des Frühlingshimmels. Tief im Osten ist der orange
Arktur im Sternbild des Rinderhirten erschienen. Im Südosten nimmt
die Jungfrau ihren Platz ein. Ihr bläulicher Hauptstern Spica ist
knapp über dem Südosthorizont zu sehen. Damit ist das
Frühlingsdreieck aus Regulus, Arktur und Spica komplett aufgegangen.
Zwischen den Zwillingen und dem Löwen ist der Krebs beheimatet. Er
ist zwar ein unscheinbares Sternbild und infolge störender irdischer
Lichtquellen und Luftverschmutzung kaum zu erkennen. Aber dem Namen
nach ist er gut bekannt, gehört er doch zum Tierkreis, also jenen
dreizehn Sternbildern, durch die die Sonne Jahr für Jahr
hindurchwandert.
Der Sage nach zwickt der Krebs den Helden Herkules in den großen Zeh,
während dieser mit der schrecklichen Hydra kämpft. Daraufhin
zerschmettert Herkules den Krebs mit einem kräftigen Tritt. Juno
versetzt ihn unter die Sterne.
Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche am 20. März
Im Krebs findet sich auch der Sternhaufen Krippe oder Praesepe, mit
seinem lateinischen Namen. Mit bloßen Augen sieht man nur ein mattes
Lichtfleckchen. Im Fernglas wimmelt es hier vor Sternen.
Die Sonne überschreitet am 20. März exakt um 10:01 Uhr den
Himmelsäquator und wechselt auf die Nordhalbkugel des Firmaments.
Dieser Zeitpunkt gilt als astronomischer Frühlingsbeginn. Es tritt
die Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche ein. Der Fachbegriff lautet
Frühlings-Äquinoktium. Der Frühlingspunkt, der Schnittpunkt von
aufsteigender Sonnenbahn mit dem Himmelsäquator, markiert den
Startpunkt des Tierkreiszeichens Widder, der in unserer Zeit im
Sternbild der Fische liegt.
Am 30. März um 2 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird die Uhr auf 3 Uhr
Sommerzeit vorgestellt.
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