Studie: Höheres Gesundheitsrisiko bei Hamburger Lehrkräften
Laut einer Studie besteht bei knapp jeder fünften Lehrkraft in
Hamburg ein hohes Risiko für Depression oder Burnout. Die
Gewerkschaft GEW fordert die Schulbehörde zum Handeln auf.
Hamburg (dpa/lno) - Wegen hoher Arbeitsbelastung haben Hamburger
Lehrkräfte ein deutlich höheres Risiko für psychische Erkrankungen.
Das geht aus Vorabergebnissen einer Studie hervor, die die
Bildungsgewerkschaft GEW Hamburg vorgestellt hat. Die Lehrkräfte sind
demnach weniger zufrieden mit ihrer Arbeit und dadurch stärker als
der durchschnittliche Arbeitnehmer von psychischen Problemen bedroht.
Nur 24 Prozent der befragten Lehrkräfte berichteten von einer hohen
Arbeitszufriedenheit. Für akademische Berufe sei das ein geringer
Wert, sagte der Studienleiter Frank Müßmann. Bei drei Viertel aller
Befragten habe dazu mindestens ein moderates Risiko für einen Burnout
bestanden, bei 18 Prozent wurde das Risiko als hoch eingeschätzt. Bei
22 Prozent wurde dazu ein Depressionsrisiko festgestellt.
Lehrkräfte müssen technische Probleme lösen
Die Hamburger Lehrkräfte müssten viele zusätzliche Aufgaben
übernehmen, für die im Arbeitsalltag eigentlich keine Zeit bleibe,
sagte Müßmann. Dazu trage etwa die Digitalisierung zusätzlich zur
Belastung bei. Lehrkräfte müssten technische Probleme eigenständig
lösen oder Lehrmaterial selbst anfertigen, weil es ihnen nicht in
digitaler Form vorliege.
Die Gewerkschaft forderte die Schulbehörde zu konkreten Maßnahmen
auf. «Die Ursachen sehen wir hier in vielerlei Hinsicht, und da ist
die Behörde jetzt noch mehr gefordert», sagte die stellvertretende
GEW-Landesvorsitzende Yvonne Heimbüchel. Die GEW schlägt etwa eine
genaue Erfassung der Arbeitszeit vor, mit der man Überlastungen
vorbeugen könne. Dazu brauche es mehr Personal, das Lehrkräften
technische oder sozialpädagogische Aufgaben abnehmen könne.
Für die Studie befragten Forscher unter Leitung der
Georg-August-Universität Göttingen in der ersten Jahreshälfte 2024
genau 925 Lehrerinnen und Lehrer. Laut den Autoren waren Lehrkräfte
von drei Vierteln aller Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen
beteiligt.
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