Papst eine Woche in Klinik - Zustand «leicht verbessert» Von Robert Messer, dpa

Seit einer Woche liegt Papst Franziskus im Krankenhaus mit einer
Lungenentzündung. Die Rede ist nun von einer leichten Besserung.
Ungewiss ist, wie lange er noch in der Klinik bleiben muss.

Rom (dpa) - Seit nun genau einer Woche liegt Papst Franziskus im
Krankenhaus. Die Sorge unter Gläubigen weltweit ist groß. Das 88
Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche leidet an einer
beidseitigen Lungenentzündung. Auch nach Tagen der stationären
Behandlung und zurückhaltend positiven Signalen aus dem Vatikan
besteht für Franziskus noch immer keine Aussicht auf baldige
Entlassung aus der Gemelli-Klinik in Rom.

Am Donnerstagabend gab der Vatikan bekannt, der klinische Zustand des
Oberhauptes von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken habe sich «leicht
verbessert». Franziskus sei zudem fieberfrei, auch seine Blutwerte
seien weiterhin stabil. Die vergangene Nacht sei dann «gut
verlaufen», teilte ein Sprecher mit. Er sei aufgestanden und habe
anschließend auch gefrühstückt.

Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete unter Berufung auf
Vatikan-Kreise, Franziskus empfange in seinem Klinikzimmer seine
engsten Mitarbeiter. Außerdem könne er aus dem Bett aufstehen und
sich auf einen Sessel setzen.

Keine Aussicht auf baldige Entlassung

Trotz dieser Nachrichten aus dem Vatikan ist weiterhin ungewiss, wie
lange der Papst noch in dem Krankenhaus im Westen der italienischen
Hauptstadt bleiben muss. Franziskus ist seit langem gesundheitlich
angeschlagen. Es ist sein vierter längerer Aufenthalt in der Klinik.
Zunächst war er dort 2021 wegen einer Darmoperation, 2023 wegen einer
schweren Lungenentzündung und später in dem Jahr dann wegen eines
weiteren Eingriffs am offenen Bauch.

Der Pontifex wurde am Freitag vergangener Woche in die Klinik
eingeliefert. Zunächst war von einer Bronchitis die Rede. Danach von
einem «komplexen Krankheitsbild» sowie einer Infektion der Atemwege
mit verschiedenen Erregern. Am Dienstag dann die Diagnose der
Lungenentzündung.

Vatikan veröffentlicht täglich Bulletins

Seit nun genau einer Woche hat die Öffentlichkeit ihn nicht mehr zu
Gesicht bekommen. Der Vatikan veröffentlicht bisher jeden Abend ein
Bulletin zu Franziskus' Gesundheitszustand. Demnach geht er in dem
Krankenhaus auch schon wieder der Arbeit nach. In welcher Form ist
nicht bekannt. An einigen Tagen machte das Protokoll etwa neue
Ernennungen von Bischöfen öffentlich.

Bei den Bulletins ist jedoch Vorsicht geboten. In einem früheren
Winter war bei Franziskus' zweitem stationärem Krankenhausaufenthalt
offiziell stets nur von Bronchitis die Rede. Später plauderte
Franziskus dann aber vor Journalisten aus, dass er in Wahrheit an
einer schweren Lungenentzündung gelitten habe.

Spekulationen über Papst-Rücktritt

Indes machen Spekulationen über einen möglichen Rücktritt aus
gesundheitlichen Gründen die Runde. Mehrere Kardinäle hatten zuvor
einen derartigen Schritt von Franziskus für möglich erklärt. Sie
verwiesen darauf, dass der Papst einen Rücktritt in Erwägung ziehen
könnte, wenn er langfristig gesundheitlich stark eingeschränkt
bleibe. «Alles ist möglich», sagte etwa der Erzbischof von Marseille

Kardinal Jean-Marc Aveline vor Journalisten.

Franziskus selbst wies solche Gerüchte in der Vergangenheit zurück.
Allerdings hinterlegte er nach eigenen Angaben einen unterschriebenen
Rücktrittsbrief - aber nur für den Fall, dass er krankheitsbedingt
handlungsunfähig wäre. Franziskus' deutscher Vorgänger Benedikt XVI.

war 2013 völlig überraschend zurückgetreten und hatte dann bis zum
Tod zurückgezogen im Vatikan gelebt.

Der einflussreiche Kardinal Giovanni Battista Re wies die
Spekulationen jedoch zurück. Der Zeitung «La Repubblica» sagte der
Italiener: «Der Papst erholt sich gut, wir sollten keine Dinge
erfinden. Von Rücktritt kann keine Rede sein. In ein paar Tagen wird
er wieder im Vatikan sein.» Auch der Vorsitzende der Italienischen
Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, betonte, nach seinen
Informationen sei der Papst auf dem Weg zu einer vollständigen
Genesung.

Franziskus zweitältester Papst der Geschichte

Mit seinen 88 Jahren ist Franziskus inzwischen der zweitälteste Papst
der Geschichte. Als Nachfolger von Papst Benedikt XVI. ist er seit
März 2013 im Amt. Nur Papst Leo XIII. wurde nach den Aufzeichnungen
des Vatikans noch älter: Der Italiener starb 1903 mit 93 Jahren.
Franziskus' Vorgänger, bürgerlich Joseph Ratzinger, wurde zwar 95,
trat aber Jahre vor seinem Tod zurück.

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