Bewusster leben - Fasten ist nicht nur Verzicht auf Nahrung
Einmal pro Woche einen Fastenbrief per E-Mail erhalten? Oder in
Besuchskreisen etwas für andere tun? Fasten hat viele Gesichter. Das
Ziel ist immer gleich: Ein intensiveres Leben für begrenzte Zeit.
Halle (dpa/sa) - Die Angebote zum Fasten sind in Sachsen-Anhalt
vielfältig. Wer heute fastet, muss keiner Religion angehören. «Er
nimmt sich vor, für eine bestimmte Zeit auf irgendetwas zu
verzichten», sagte die wissenschaftliche Referentin für Kulturerbe
beim Bundesverband der Heimatpflege BHU (Bonn), Annette
Schneider-Reinhardt. Dabei ist der Verzicht auf Nahrung nur eine
Möglichkeit von vielen. Neben spirituellen gibt es gesundheitliche
Gründe für das Fasten.
Fasten hat einen religiösen Ursprung
Aber was bedeutet Fasten? Der Begriff ist in allen Religionen bekannt
und ein wichtiger Bestandteil zur «Entschlackung» von allem
Alltäglichen für Körper und Seele. Seit dem 4. Jahrhundert ist ein
40-tägiges Fasten als Vorbereitung auf Ostern belegt, wobei die 40 in
der Bibel eine heilige Zahl ist. Am Aschermittwoch erhalten seit dem
10. Jahrhundert Christen ein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet.
Fastentipps auch online
Das katholische Bistum Magdeburg bietet für Paare und Familien die
Aktion «7 Wochen Ja sagen» an. Nach vorheriger kostenloser Anmeldung
wird online wöchentlich ein Fastenbrief verschickt. «Es gibt
Anregungen, Ideen und spirituelle Impulse», sagte die
Bistumsreferentin Michaela Budik. «Es sind keine Vorschriften,
sondern Angebote. Es geht darum, etwas wegzulassen, um zum Beispiel
mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können.»
Bewusster leben durch Fasten
Das Benediktinerkloster Huysburg (Harzkreis) bietet Fastenkurse mit
spiritueller Begleitung an. Im Fastenzentrum Rerinck in Hohenmölsen
(Burgenlandkreis) können Interessierte einen Fastenurlaub mit Wandern
und Heilfasten verbringen.
Eine besondere Form sind die ökumenischen Exerzitien - geistliche
Übungen - im Alltag in Halle. «Die Teilnehmer treffen sich einmal in
der Woche. Es gibt Zeit zum Gebet und zu Betrachtungen», sagte der
katholische Pfarrer Magnus Koschig. «Das Entscheidende ist, nicht auf
etwas zu verzichten, sondern bewusster und intensiver zu leben. Das
macht die Fastenzeit aus.»
Fasten bedeutet auch, etwas für andere zu tun
«In einigen Gemeinden gibt es sogenannte Besuchskreise. Hier nimmt
man sich Zeit, um alleinstehende und kranke Menschen zu besuchen»,
sagte Schneider-Reinhard. «Ebenso finden in vielen Kirchen
Fastenpredigten statt, das sind Vortragsreihen, in denen zu
theologischen und philosophischen Fragen unserer Zeit Stellung
genommen wird.»
Die christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch, den 5. März und
endet in der Osternacht am 19. April.
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